CHECKY! Probe

WER SITZT NEBEN WEM? Viele wollen am liebsten neben dem besten Freund oder der besten Freundin sitzen. Das sei aber nicht immer sinnvoll, findet Grundschullehrerin Isabell Pencz. Wer sich viel zu erzählen hat, ist auch eher abgelenkt. „Kinder sollen natürlich nicht unglücklich an ihrem Sitzplatz sein. Aber es muss trotzdem ein Sitzplatz gefunden werden, wo die Kinder gut lernen können“, sagt die Lehrerin. Auch Ulrike Jacobs-Staack findet, man sollte auch mal neuen Sitzpartnern eine Chance geben. Selbst wenn man anfangs denkt, dass man sich nicht so gut versteht. Ein großer Sinn von Sitzordnungen sei nämlich auch, neue Freundschaften schließen zu können. 11 TOPTHEMA WER BRAUCHT WELCHEN PLATZ? Wenig Ablenkung findet auch Ulrike JacobsStaack wichtig, gerade bei den jüngeren Schülerinnen und Schülern. Sie ist Englischlehrerin an einer Gemeinschaftsschule in Eckernförde im Norden von Deutschland. Bei ihren Sitzordnungen achtet sie auch darauf, dass sie für alle gut sichtbar ist und ansprechbar für Hilfe. Manchmal entscheiden auch Einschränkungen der Kinder über den Sitzplatz. Zurzeit hat Frau Jacobs-Staack drei Kinder in ihrer Klasse, die eine Sehschwäche haben. In dem Fall ist klar: Sie brauchen einen Sitzplatz ganz vorn vor der Tafel. Aber was ist eigentlich, wenn mir mein Platz nicht gefällt? Ganz einfach: Die Lehrkraft ansprechen und sie auf Probleme aufmerksam machen! Eine ungewöhnliche Sitzordnung Lehrer Maximilian Wesch mag eine traditionelle Sitzordnung mit Reihen in seinen Klassen. Eine Kollegin von ihm macht es in ihrer 5. und 6. Klasse aber ganz anders. Sie hat in der Mitte des Klassenzimmers zwei Tischreihen aneinander gebaut: wie ein großer Block. Die Kinder auf der einen Seite können die Kinder auf der anderen Seite angucken, und alle können seitwärts Richtung Tafel und Lehrertisch schauen. Außen herum hat die Lehrerin Tische an die Wand gestellt. Dort blicken die Kinder auch seitwärts zum Board, aber auch Richtung Fenster oder Wand. Herr Wesch erklärt: Die Lehrkraft könne so sehr gut erkennen, was einzelne Kinder brauchen. Kinder, die gut arbeiten und wenig abgelenkt sind, sitzen in der Mitte am Blocktisch. Kinder, die sich leicht ablenken lassen, sitzen so, dass sie eher an die Wand gucken. Fotos: dpa

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