Die Ferien sind gerade erst zu Ende, und schon fällt der Unterricht aus. An vielen Schulen in Deutschland fehlen Lehrerinnen und Lehrer. Das sorgt für Probleme. 

Mehrere Hunderttausend Kinder feiern in Deutschland jedes Jahr ihre Einschulung. Die Zahl der Schulanfänger wurde zuletzt immer etwas größer. Dazu kommen Jungen und Mädchen, die aus anderen Ländern wie der Ukraine zu uns kommen. Doch wer soll all die Kinder unterrichten? Schon länger fehlen in Deutschland Tausende Lehrerinnen und Lehrer. Manche sind länger krank, andere wollen weniger arbeiten. Außerdem werden nicht genügend Leute in dem Beruf ausgebildet. 

Wenn Lehrerinnen und Lehrer fehlen, fällt auch mal Unterricht aus. Im besten Fall können die Kinder den Stoff später nachholen, aber das ist nicht immer so. „Das heißt, dass die Schülerinnen und Schüler am Ende weniger können als sie sollten“, sagt der Bildungsexperte Klaus Klemm. 

Öfter alleine lernen 

Auch im Alltag macht sich der Lehrkräfte-Mangel bemerkbar. „Die Schüler müssen selbstständig viel mehr leisten“, sagt die Expertin Ann-Kathrin Jaekel. „Da spielt das Elternhaus eine große Rolle.“ Wer zu Hause viel Hilfe bekommt, hat Vorteile. Andere Kinder haben es schwerer als ohnehin schon.  

Wenn an einer Schule Lehrer fehlen, müssen außerdem die übrigen Lehrerinnen und Lehrer mehr leisten. „Das kann große gesundheitliche Folgen haben“, sagt Ann-Kathrin Jaekel. Manche werden krank bei dem ganzen Stress. Dazu kommt: Oft springen Ersatz-Lehrkräfte ein. Die wissen zwar vielleicht jede Menge über Mathe. Sie haben aber nicht unbedingt genau gelernt, wie man Kinder unterrichtet. Außerdem kennen sie die Kinder oft nicht so gut. 

Manchmal werden Schulklassen auf andere aufgeteilt, wenn Lehrkräfte ausfallen. Es sitzen also mehr Kinder im Klassenzimmer. Was das für Folgen hat, da sind sich Fachleute nicht ganz sicher. Sich um einzelne Jungen oder Mädchen zu kümmern, ist dadurch für den Lehrer natürlich schwieriger. Helfen können Unterrichtsformen, bei denen die Kinder viel zusammenarbeiten und sich gegenseitig helfen. 

Was könnte helfen? 

Es gibt verschiedene Ideen von Fachleuten, was gegen den Lehrermangel helfen könnte. Zum Beispiel diese:  

Mehr Ausbildung! Viele Menschen, die Lehrerin oder Lehrer werden wollen, bekommen im Moment keinen Platz für das Studium an einer Universität. Das sollte sich ändern! 

Mehr neue Leute! Auch Menschen, die keine ausgebildeten Lehrkräfte sind, können mit dem richtigen Training guten Unterricht machen. Es könnten mehr sogenannte Quereinsteiger als Lehrerinnen und Lehrer eingestellt werden. 

Mehr Geld! Vor allem an Grundschulen fehlen viele Lehrkräfte. Das könnte auch daran liegen, dass sie weniger Geld verdienen als Lehrer an Gymnasien oder Realschulen. Wenn sich das ändert, wollen vielleicht mehr Menschen an Grundschulen unterrichten.  

Veröffentlicht am 9. September 2022