Protest: Kunstwerke angreifen für den Klimaschutz?
Mitglieder von „Letzte Generation“ bewarfen das Bild „Getreideschober“ von Claude Monet mit Kartoffelbrei.
Foto: dpa
Viele Menschen demonstrieren für mehr Klimaschutz. Einige Gruppen organisieren aber Aktionen, mit denen viele nicht einverstanden sind. Sie bewerfen zum Beispiel Kunstwerke mit Lebensmitteln.
Das berühmte Gemälde Mona Lisa hat es schon getroffen, genauso wie wertvolle Bilder der Künstler Vincent van Gogh und Claude Monet: Die Mona Lisa wurde mit einer Torte beworfen, die anderen Bilder mit Kartoffelbrei und Tomatensuppe.
Aber warum greifen in letzter Zeit immer wieder Leute Kunstwerke an? Die Antwort: Es geht um den Klimaschutz. Die Angriffe auf die Kunstwerke sind Proteste verschiedener Gruppen, die sich für mehr Klimaschutz einsetzen. Eine Gruppe aus Deutschland heißt „Letzte Generation“. Sie finden, dass Politikerinnen und Politiker immer noch nicht genug für den Klimaschutz tun. Darüber ärgern sie sich sehr.
Was bringen normale Klimaproteste?
Gruppen wie „Letzte Generation“ haben nicht das Gefühl, dass normale Demonstrationen, wie zum Beispiel die von „Fridays for Future“, in den letzten Jahren genug gebracht haben. Deshalb haben sie sich andere Arten des Protests überlegt. Mit dem Beschmieren von Gemälden und Kunstwerken wollen sie vor allem erreichen, dass möglichst viele Menschen mitbekommen, dass die Gruppe sich für den Klimaschutz einsetzt.
Außerdem möchten die Mitglieder von „Letzte Generation“ Politikerinnen und Politiker dazu bringen, mit ihnen über das Thema Klimaschutz zu sprechen. Die Gruppe hofft, dass sich die Regierung dann mehr Mühe gibt, etwas zu verändern.
Es geht um Aufmerksamkeit für den Klimaschutz
Einige Leute meinen: Es ist gut, dass Gruppen wie „Letzte Generation“ mehr Aufmerksamkeit auf das Thema Klimaschutz lenken. Sie sagen: Die meisten angegriffenen Kunstwerke wurden durch die Aktionen nicht beschädigt. Denn berühmte Gemälde sind im Museum fast immer durch eine Glasscheibe geschützt.
Viele Menschen sind aber nicht einverstanden mit dieser Art von Protest. Sie finden: Aktionen, bei denen Dinge beschmiert und manchmal doch beschädigt werden, sind nicht in Ordnung. Viele Klimaschützer befürchten außerdem: So was hilft nicht, andere vom Klimaschutz zu überzeugen. Es macht die Menschen eher wütend auf die Protestierenden.
Das sagen Kunstexperten und Expertinnen zu den Protesten
Ein Mitglied von „Letzte Generation“ sagte zu den Protestaktionen: „Wir sind in einer Klimakatastrophe und alles, wovor ihr Angst habt, sind Tomatensuppe oder Kartoffelbrei an einem Gemälde!“
Viele Kunstexperten und Leute von Museen können zwar verstehen, dass die Gruppe sich für mehr Klimaschutz einsetzt. Sie sagen aber: Auf keinen Fall sollten wichtige Kunstwerke angegriffen werden. Sie seien sehr wertvoll für unsere Geschichte und Kultur.
Von Friederike Bach
Veröffentlicht am 4. November 2022