Kein Platz für Gewalt an Schulen

In der Stadt Cottbus wurde für mehr Sicherheit an Schulen demonstriert.

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Die Schule sollte ein sicherer Ort zum Lernen sein. Meistens ist sie das auch. Trotzdem gibt es manchmal Stress und Schlägereien auf dem Schulhof. Und es gibt Hilfe dagegen.

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung hat Zahlen zu Prügeleien oder Gewalt zwischen Schülerinnen und Schülern gesammelt. Das Ergebnis der neuen Studie: Die Gewalt hat im vergangenen Jahr zugenommen. Sie lag aber vor einigen Jahren noch deutlich höher.

Oft käme es in der Pause zu Gewalt, sagt Stefan Hussy von der Unfallversicherung. Jungs seien häufiger davon betroffen als Mädchen. „Gewaltbedingte Unfälle kommen am häufigsten in der Altersgruppe von 10 bis 13 Jahren vor, gefolgt von den 14- bis 17-Jährigen.“ Dabei ginge es um unterschiedliche Arten von körperlichen Auseinandersetzungen. Meistens gab es dabei blaue Flecken und Prellungen.

Probleme ohne Gewalt lösen

Gezählt wurden erst mal nur die Fälle körperlicher Gewalt. Das sind etwa Schläge und Tritte. Es gibt aber auch noch die psychische Gewalt. Dazu gehören etwa Beleidigungen oder Bedrohungen. Um insgesamt einem Überblick zur Gewalt an Schulen zu bekommen, wurden auch Lehrkräfte befragt. Drei von zehn berichteten, dass sie im vergangenen Schuljahr mindestens einmal pro Woche mit körperlicher Gewalt unter Schülerinnen und Schülern zu tun hatten. Bei psychischer Gewalt waren es vier von zehn.

Aber wie kommt es dazu? Viele Lehrkräfte vermuten, dass Kinder und Jugendliche gewalttätig werden, weil sie Probleme im Umgang mit anderen Kindern haben. Sie können sich schlecht in andere hineinversetzen und werden leicht wütend. Probleme ohne Gewalt zu lösen, haben sie vielleicht nie gelernt.

Kommt es an der Schule zu Gewalt, versuchen es die meisten Lehrkräfte mit einem Gespräch, zum Beispiel zwischen den beiden Streitenden. In manchen Fällen werden Eltern dazu geholt, seltener wird die Polizei eingeschaltet. Etwa jede dritte Lehrkraft findet, an der Schule müsse mehr getan werden, damit es erst gar nicht zu Gewalt kommt. Helfen können zum Beispiel Projekte, bei denen Kinder und Jugendliche darüber sprechen, wie sie Probleme ohne Gewalt angehen können.

Ideen für ein besseres Miteinander

Sie nennen sich „Faustlos“, „Schritte gegen Tritte“, „Anti-Bullying“ oder „Demokratie-Workshop“. Es gibt viele Projekte, mit denen an Schulen das Miteinander gelernt wird.

Es geht darin zum Beispiel darum, die Gefühle anderer kennenzulernen und zu respektieren. Und zu erfahren, dass aggressives Verhalten keine Lösung für ein Problem ist. Den Kindern und Jugendlichen werden in solchen Projekten viele Aufgaben gestellt, die sich nur gemeinsam lösen lassen. Im besten Fall wächst eine Klasse dann richtig zusammen.