Judo: Kinderreporterin Klara interviewt Helen Habib

Judoka Helen Habib (links) kennt viele Judo-Techniken und feiert oft Siege.
Foto: privat
Helen Habib ist in ihrem Sport Judo sehr erfolgreich. Die 20-Jährige war schon fünfmal Deutsche Meisterin und wurde Dritte bei den Europameisterschaften. Bei den FISU World University Games ist sie die Botschafterin für die Sportart Judo. Kinderreporterin Klara (12) hat mit ihr gesprochen.
Klara: Hast du dir andere Sportarten angeguckt, bevor du mit Judo angefangen hast?
Helen: Ich habe schon mit drei Jahren mit Judo angefangen, weil meine Eltern aus dem Judosport kommen und meine ältere Schwester auch schon auf der Judomatte stand. Es war deswegen nie Platz für eine andere Sportart.
Was magst du am meisten an Judo?
Ich mag die Vielseitigkeit, man braucht ganz viel Selbstständigkeit, Kraft und Koordination. Es gibt beim Judo besondere Verhaltensregeln. Man verbeugt sich zum Beispiel, um Respekt zu zeigen. Auch wichtig sind Hilfsbereitschaft, Freundschaft und Selbstbeherrschung. Judo ist kein brutaler Sport, man darf nicht hauen und treten.
Wie oft trainierst du?
In der Woche jeden Tag zwei- bis dreimal. Am Sonntag habe ich frei, es sei denn, ich habe einen Wettkampf. Morgens habe ich Kraft-, Lauf- oder Techniktraining, danach geht’s zur Uni in Köln, dann nach Hause und abends ist dann Judo-Training.
Wie sieht ein Wettkampf aus?
Am Abend vor dem Wettkampf wird man gewogen. Ich kämpfe in der Klasse bis 48 Kilo, das heißt, ich muss 48 Kilo oder weniger wiegen. Es geht von Vorrundenkämpfen bis zu Finalkämpfen. Wer verliert, ist raus. Es geht darum, Wertungen zu bekommen.
Was studierst du?
Ich studiere Lehramt für Gymnasium und Gesamtschulen in den Fächern Deutsch und Philosophie.
Was bedeutet es für dich, Judo-Botschafterin zu sein?
Sehr viel. Die Spiele finden in der Region statt, aus der ich komme, dem Ruhrgebiet. Ich freue mich, dass ich den Menschen meine Sportart näherbringen kann. Viele haben Judo nicht so auf dem Schirm.
Was musst du als Botschafterin machen?
Ich gehe auf Pressekonferenzen, mache Podcasts und Fotoshootings, bin im Fernsehen zu sehen.
Schaust du dir noch andere Sportarten an?
Ich versuche es auf jeden Fall. Turnen interessiert mich besonders.
Ist dein Ziel Olympia 2028 in Los Angeles?
Ja. Im Moment bin ich noch sehr jung. Aber es sind noch drei Jahre, da ist noch viel Entwicklung möglich.
Was ist das Besondere an den FISU World University Games?
Sie sind wie ein kleines Olympia. Das Besondere ist, in einem großen deutschen Team mit einer guten Stimmung zusammen zu sein. Es werden viele Menschen zuschauen. Und meine Familie und Freunde können dabei sein, weil die Wettkämpfe in der Nähe sind.
Die FISU World University Games
Bei den FISU World University Games treten rund 8500 Sportlerinnen und Sportler in 18 Sportarten an. Das große Sportfest findet vom 16. bis 27. Juli in den Städten Bochum, Duisburg, Essen, Hagen und Mülheim statt. Berlin ist Partnerstadt. Hier gibt es mehr Infos!