Was ist die Grundrente und wer bekommt sie?
Seit dem 1. Januar 2021 bekommen viele alte Menschen mehr Geld.
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Die meisten jüngeren Menschen in Deutschland haben einen Beruf und verdienen mit ihrer Arbeit Geld. Alte Menschen hören aber irgendwann auf zu arbeiten. Sie verdienen dann nicht mehr mit ihrer Arbeit Geld, sondern bekommen es jeden Monat vom Staat. Dieses Geld nennt man Rente.
Wie viel Geld ein Rentner oder eine Rentnerin bekommt, hängt unter anderem davon ab, wie viel er oder sie früher im Job verdient hat. Und davon, wie lange die Person gearbeitet hat. Denn von seinem Lohn zahlt jeder einen bestimmten Betrag in die Rentenkassen ein. Wenn er oder sie aufhört zu arbeiten, wird das Geld für die Rente aus dieser Kasse bezahlt.
Faire Verteilung oder nicht?
Der Lohn für die Arbeit ist nicht bei jedem gleich. Wie viel jemand in die Rentenkasse eingezahlt hat, ist also auch immer unterschiedlich. Und deshalb ist auch die Rente später bei jedem Menschen unterschiedlich hoch. Grundsätzlich gilt: Je mehr jemand in seinem Leben in die Rentenkasse eingezahlt hat, desto mehr soll er oder sie später auch ausgezahlt bekommen.
Das klingt erst mal fair, aber trotzdem fanden viele die bisherige Art der Rentenverteilung in vielen Fällen unfair. Denn es konnte zum Beispiel so etwas passieren: Jemand hat sein ganzes Leben lang gearbeitet und über vierzig Jahre lang Geld in die Rentenkasse eingezahlt. Weil er aber einen Job hatte, in dem er nur einen niedrigen Lohn bekommen hat, ist seine Rente nach über vierzig Jahren Arbeit so niedrig, dass er davon nicht seinen Lebensunterhalt bezahlen kann.
Um die Verteilung in solchen Fällen fairer zu machen, gibt es seit dem 1. Januar 2021 die Grundrente. Durch sie bekommen jeder Rentner und jede Rentnerin, die für mindestens 33 Jahre Geld in die Rentenkasse gezahlt haben, mehr Geld. So soll verhindert werden, dass Menschen am Ende ihres Lebens in Armut geraten, obwohl sie ihr Leben lang gearbeitet haben.
Zeiten im Leben ohne Arbeit
Für viele Menschen gibt es in ihrem Leben Zeiten, in denen sie nicht arbeiten. Wer zum Beispiel mehrere Jahre zuhause bleibt, um sich um Kinder oder kranke Verwandte zu kümmern, der schafft es oft nicht, 33 Jahre lang in die Rentenkasse einzuzahlen. Damit diese Menschen trotzdem die Grundrente bekommen, werden solche Zeiten bei der Zählung der Beitragsjahre mit eingerechnet.
Es gibt auch Menschen, die zwar nur eine sehr niedrige Rente haben, aber dafür auch noch auf andere Weise Geld verdienen. Zum Beispiel, indem sie Häuser oder Wohnungen vermieten. Deshalb prüft der Staat genau, wie viel Geld ein Rentner oder eine Rentnerin verdient, bevor er oder sie die Grundrente bekommt.
Von Friederike Bach
Veröffentlicht am 8. Januar 2021