Ariane 6: Das kann die neue europäische Rakete

Die Rakete Ariane 6 beim Start.

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Ariane 6 ist vor Kurzem das erste Mal ins All geflogen. Die neue Rakete hat für Europa eine besondere Bedeutung: Sie soll die Unabhängigkeit einiger Länder zeigen. Doch es gibt auch Kritik.

Tiefes Donnergrollen, eine Stichflamme, dicker Rauch: Vor Kurzem hob die Rakete Ariane 6 vom Weltraumbahnhof Kourou ab. Sie lieferte gleich mehrere Satelliten ins All. Endlich, sagen viele Leute! Denn eigentlich sollte diese europäische Rakete schon vor Jahren starten.

Die Trägerrakete Ariane 6 haben mehrere Länder zusammen entwickelt. „Frankreich, Deutschland, Italien sowie zehn weitere Länder sind an dem Projekt beteiligt“, sagt Philip Kausche vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR. Das DLR hat an dem Projekt der europäischen Weltraumorganisation Esa mitgearbeitet.

Manche Leute sagen: Ariane 6 hole die europäische Raumfahrt aus der Krise. Denn seit rund einem Jahr hatten die Esa-Länder keine eigene Trägerrakete für Transporte ins All. Das soll Ariane 6 für Europa ändern. Manche kritisieren aber: Die Technik sei schon nicht mehr modern. Mittlerweile gibt es zum Beispiel im Land USA wiederverwendbare Raketen.

Satelliten ins All schicken

Dennoch habe Ariane 6 große Bedeutung: „Das Projekt soll zeigen, was die beteiligten Länder gemeinsam schaffen können“, sagt Philip Kausche. Es geht darum: „Wir wollen unabhängig von anderen Ländern sein. So können wir bestimmen, wann wir Satelliten und Forschungssonden ins All schicken.“

Insgesamt haben Entwicklung und Bau der Rakete mehrere Milliarden Euro gekostet. Frankreich und Deutschland gaben das meiste Geld. Auch die Technik kommt aus mehreren Ländern:  „Aus Deutschland kommen das Oberteil der Rakete, die Tanks, Teile des Triebwerkes“, sagt Philip Kausche.

Die alte Ariane 5 konnte Satelliten nur auf einer Flugbahn abladen. Bei der neuen Rakete lässt sich das Triebwerk der Oberstufe mehrmals zünden. „Ariane 6 kann also mehrere Manöver fliegen und so Satelliten in unterschiedliche Positionen im Weltraum bringen“, erklärt Philip Kausche.  Das verkürzt den Weg für die Satelliten und spart Treibstoff. So können die Satelliten länger im All bleiben.