Darum braucht die Bundeswehr mehr Leute

Hier besucht der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius Soldaten auf einem Übungsplatz.

Foto: dpa

Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius möchte, dass in Zukunft wieder mehr junge Menschen darüber nachdenken, zur Bundeswehr zu gehen. Deshalb hat er vor Kurzem einen Vorschlag gemacht. Hier erfährst du mehr.

„Können Sie sich vorstellen, Deutschland als Soldat oder Soldatin zu verteidigen?“ So ähnlich könnte eine der Fragen lauten, die junge Erwachsene in Deutschland in Zukunft beantworten sollen. Das plant zumindest Deutschlands Verteidigungsminister Boris Pistorius. Er stellte vor Kurzem Ideen vor, die mehr Menschen zur Bundeswehr bringen soll.

Aber warum braucht die Bundeswehr überhaupt mehr Leute? Dazu muss man wissen: Soldatinnen und Soldaten sollen Deutschland bei einem Angriff verteidigen. Rund 180.000 Menschen arbeiten derzeit in diesem Beruf. Um Deutschland verteidigen zu können, müssten es aber viel mehr sein. Der Verteidigungsminister Boris Pistorius macht sich deshalb Sorgen, dass unser Land auf einen Angriff nicht gut vorbereitet ist.

Niemand muss Soldat werden

Boris Pistorius hat deshalb nun einen Vorschlag gemacht: Der Politiker will unter anderem, dass junge Männer und Frauen in einem Fragebogen angeben müssen, ob sie bereit sind, einige Monate zur Bundeswehr zu gehen. Sie würden dann etwa lernen, mit Waffen umzugehen. So sollen jährlich mehrere Tausend neue Leute für die Bundeswehr gefunden werden. Männer müssen den Fragebogen beantworten, Frauen sollen ihn freiwillig beantworten können.

Wichtig ist: Niemand soll gezwungen werden, zur Bundeswehr zu gehen! So eine Wehrpflicht gab es vor vielen Jahren schon mal. Damals mussten fast alle jungen Männer ab 18 Jahren zur Bundeswehr. Später wurde das geändert. Wer nicht zur Bundeswehr wollte, konnte stattdessen zum Beispiel in einem Krankenhaus arbeiten. Vor 13 Jahren wurde die Wehrpflicht dann ganz ausgesetzt. Seitdem muss in Deutschland niemand mehr einen Pflicht-Dienst leisten.

Die Pläne von Verteidigungsminister Boris Pistorius sind im Moment erstmal nur ein Vorschlag. Nun wird darüber diskutiert. Am Ende müssen die Politikerinnen und Politiker im Bundestag dann über den Vorschlag abstimmen.

Keine Angst vor einem Angriff!

Vielleicht fragst du dich: Könnte es wirklich sein, dass jemand Deutschland angreift? Die gute Nachricht: Im Moment ist das sehr unwahrscheinlich! Es muss also aktuell niemand Angst vor einem Angriff auf Deutschland haben.

Aber in den letzten Jahren hat sich etwas verändert. Lange Zeit dachte man: Ein Krieg in Europa sei extrem unwahrscheinlich. Doch durch den Angriff Russlands auf die Ukraine denken einige Menschen jetzt anders.

Sie rechnen zwar immer noch nicht damit, dass Deutschland bald angegriffen wird. Allerdings sagen sie: Falls es irgendwann doch passieren sollte, dürfen wir nicht unvorbereitet sein. Sie fänden es deshalb gut, wenn wieder mehr Leute bei der Bundeswehr arbeiten.