Dem Wald in Deutschland geht es schlecht
Viele Bäume leiden unter dem trockenen Wetter und Schädlingen.
Foto: dpa
Man kann es sich vorstellen wie einen Besuch vom Arzt: Untersucht wird aber nicht ein Mensch, sondern der Wald. Auch das Ergebnis verkündet nicht der Arzt, sondern eine Politikerin: „Unsere Wälder sind krank“, sagte Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner vor Kurzem.
Sie meinte damit das Ergebnis eines Berichtes über den Zustand der deutschen Wälder. Diesen Bericht gibt es seit fast 40 Jahren. Leider waren die Ergebnisse noch nie so schlecht wie jetzt. Natürlich geht es nicht jedem einzelnen Baum in Deutschland schlecht. Aber einige Baumarten haben große Probleme.
Bäume wie die Kiefer, die Buche, die Fichte oder die Eiche sind betroffen. Und das ist nicht gut. Bäume können sterben wie der Mensch. Verantwortlich für die Probleme der Bäume sind laut Fachleuten vor allem Stürme und Dürre. In den letzten Jahren hat es viel zu wenig geregnet und die Sommer waren oft besonders heiß. Das schadet den Bäumen, weil es sie anfälliger macht. Zum Beispiel für Schädlinge wie den Borkenkäfer.
Ein Schädling sorgt für Ärger
Der Borkenkäfer ist ein Insekt und wird auch Baumschädling genannt. Er frisst sich in den Baum und legt dort seine Eier ab. So zerstört der Käfer den Baum von innen. Die Blätter in der Baumkrone können dann zum Beispiel nicht mehr versorgt werden. Dass es vielen Bäumen schlecht geht, kann man unter anderem an ihren Baumkronen erkennen. Viele Bäume haben nicht mehr so viele Blätter oder Nadeln wie in den vergangenen Jahren.
Julia Klöckner sagt, wir müssen jetzt etwas tun. Denn jeder tote Baum fehle der kommenden Generation. Sie will die kranken Wälder wieder aufpäppeln. Dazu wollen die Politiker viel Geld ausgeben. Das Geld soll zum Beispiel an Waldbesitzer gezahlt werden. Die könnten es ausgeben, um neue Bäume zu pflanzen. Dabei sollen sie dann Baumarten auswählen, die zum Beispiel mit der Trockenheit besser zurechtkommen.
Mehr gegen den Klimawandel tun
Umweltschützer finden, dass die Politiker viel mehr tun müssten, um den Wald zu schützen. Sie sagen, der Klimawandel sei der Grund dafür, dass es in letzter Zeit so viele trockene und heiße Sommer gab. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) sagt deshalb: Die Politiker müssten sich darum kümmern, dass nicht mehr so viele Schadstoffe in die Luft gepustet werden.
Außerdem sagen die Umweltschützer, die Wälder müssten ganz anders bewirtschaftet werden. Sie meinen, wenn viele Bäume derselben Art angepflanzt werden, macht auch das den Wald anfälliger für Krankheiten oder Schädlinge. Besser wäre es, verschiedene Baumarten anzupflanzen.
Veröffentlicht am 5. Februar 2021