Für Kinder erklärt: Was ist Autismus?

Am 2. April ist Welt-Autismus-Tag!

Foto: Adobe Stock

Am 2. April ist Welt-Autismus-Tag. Aber was genau ist Autismus überhaupt? Hier erfährst du mehr über diese Besonderheit!

Ein leises Summen fühlt sich an wie großer Krach. Ein Sonnenstrahl wie eine grelle Lampe und eine leichte Berührung wie ein Schlag. So empfinden Menschen mit Autismus oft. Autismus bedeutet: Das Gehirn verarbeitet Informationen anders. Menschen mit dieser Sinnesstörung nehmen die Umwelt anders wahr.

Viele Autisten sind deshalb überempfindlich gegenüber Geräuschen, Licht, Gerüchen oder Berührungen, erklärt die Psychologin Bärbel Wohlleben. „Andere haben Probleme Reize wahrzunehmen. Manchmal empfinden sie sogar gar nicht.“ Der Umgang mit anderen Menschen fällt auch häufig schwer.

Autismus kann für Missverständnisse sorgen

Aber: „Menschen mit Autismus sind nicht alle gleich“, sagt die Expertin: „Manche haben große Schwierigkeiten, weil sie zum Beispiel nicht richtig sprechen können. Andere Autisten sind sehr wortgewandt und können sich viel merken, haben dafür aber Probleme bei alltäglichen Dingen wie dem Anziehen von Kleidungsstücken.“

Auch mit Sprache fällt es Autisten häufig schwer, sich zu verständigen. Ein Grund ist: Sie nehmen die Leute exakt beim Wort, erklärt die Expertin an einem Beispiel: „Wenn einer fragt: „Hast du die Uhrzeit?“, dann antworten sie mit „Ja“. Sie verstehen nicht, dass sie die Uhrzeit sagen sollen.“

Ähnlich ist es mit Gesichtsausdrücken. Ein Autist begreift nicht unbedingt, dass jemand, der grinst, etwas im Scherz sagt. So kommt es zu Missverständnissen. Betroffene Menschen fühlen sich oft unverstanden. Denn verhalten sie sich ungewohnt, bekommen sie häufig vermittelt, sie machten etwas falsch. Bärbel Wohlleben sagt: „Viele Autisten ziehen sich deshalb zurück und sagen gar nichts mehr.“

Menschen mit Autismus verstehen

Zum Glück gibt es Menschen, die Autisten unterstützen und verstehen, wie sie ticken. Sie wissen zum Beispiel, dass der Alltag mit einem geregelten Tagesablauf einfacher wird. Frau Wohlleben arbeitet gern mit autistischen Menschen. Sie sagt: „Anders als andere Menschen sagen oder zeigen sie einem ganz direkt, was sie denken und wollen.“

Vier Tipps So kannst du Menschen mit Autismus helfen!

Kinder mit Autismus haben oft Probleme, mit anderen zu reden oder zu spielen. So kannst du es ihnen leichter machen:

  1. Sag, was du willst oder denkst. Also zum Beispiel statt „Du sprichst aber leise“, einfach „Kannst du bitte lauter sprechen?“
  2. Ärgere dich nicht, wenn ein autistisches Kind sehr direkt ist. Selbst ein Satz wie „Du hast eine komische Nase!“ ist meist nicht böse gemeint. Ein Autist weiß nicht, dass man so einen Gedanken für sich behält.
  3. Wundere dich nicht über ungewohntes Verhalten wie zum Beispiel Gebrüll, weil ein Laster vorbeifährt. Für ein autistisches Kind fühlt sich das Geräusch viel lauter an als für dich.
  4. Es kann sein, dass ein autistisches Kind nicht reagiert, wenn du es ansprichst. Vermutlich hört es dich nicht genug. Oder es braucht eine Pause. Lass es einfach kurz allein.