Elisa hat Tanzen als Schulfach

Die elfjährige Elisa geht auf ein Gymnasium, an dem Tanzen bis zum Abitur auf dem Stundenplan steht.

Foto: Francesco

Die elfjährige Elisa geht auf eine Schule, an der Tanzen ein eigenes Fach ist. Später wird es sogar wichtig für ihren Schulabschluss sein. Dafür muss Elisa jeden Tag hart trainieren. Checky hat mir ihr über ihren besonderen Stundenplan gesprochen. 

Checky: Du besuchst ein Gymnasium und willst später den Schulabschluss Abitur machen – um genau zu sein ein Tanzabitur. Was genau bedeutet das?

Elisa: Ich habe in der Schule nicht nur normalen Unterricht, sondern auch Tanzunterricht. Es ist wie ein ganz normales Schulfach, in dem wir auch Prüfungen haben. Wir lernen, wie wir uns bewegen müssen und welche verschiedenen Tänze es gibt.

Was macht dir am meisten Spaß?

Ich finde Ballett am besten. Das habe ich auch schon als kleines Kind gemacht. Aber ab der dritten Klasse hat es mir nicht mehr gefallen. Da habe ich aufgehört. Erst als ich aufs Gymnasium gekommen bin, wollte ich wieder tanzen. Also habe ich mich für die Aufnahmeprüfung angemeldet. Da muss man vor den Lehrerinnen und Lehrern tanzen. Sie entscheiden, ob man die Tanzausbildung machen darf oder nicht. Bei mir hat es zum Glück geklappt.

Wie anstrengend ist es, jeden Tag zu tanzen?

Wir sind kleine Sportler, die jeden Nachmittag trainieren können. Das ist richtig cool. Klar muss man sich anstrengen. Aber wenn mal etwas nicht so gut ist, ist das kein Weltuntergang. Das sagen auch die Lehrer. Das finde ich supertoll, weil man nicht die ganze Zeit darüber nachdenken muss: Bin ich noch perfekt genug zum Tanzen?

Du machst die Tanzausbildung zusammen mit 13 anderen Mädchen aus deiner Stufe. In Filmen ist es oft so, dass die Tänzerinnen sich nicht mögen. Sie streiten sich, weil jede die Beste sein möchte. Ist das bei euch auch so?

Nein. Wir sind Freundinnen. Wir freuen uns immer füreinander. Klar ärgert man sich manchmal, wenn man sieht, wenn eine andere die Balance gut halten kann und man selbst noch etwas rumwackelt. Aber es ist ja normal, dass manche in Sachen besser sind, in denen du nicht so gut bist. Aber dann können sie Sachen nicht so gut, die du kannst.

Möchtest du später mal als Tänzerin arbeiten?

Ja, auf jeden Fall. Mein allergrößter Traum ist es, im Aalto-Theater in Essen zu tanzen. Da hatten wir schon zwei Schulaufführungen. Einmal habe ich Clara in „Der Nussknacker“ getanzt. Das war total aufregend und hat mir richtig viel Spaß gemacht.

So wirst du Tänzer oder Tänzerin

Elisa besucht das Tanz-Gymnasium in Essen-Werden. Es ist das einzige Gymnasium in Deutschland, an dem man das Schulfach Tanzen bis zum Abitur im Stundenplan haben kann. Wer später Tänzerin oder Tänzer werden möchte, kann eine Ausbildung an einer Universität oder an einer speziellen Berufsschule machen. 

Interview: Sophie Sommer