Grenzkontrollen: Was ist eigentlich Schengen?

Keine Kontrollen an der Grenze, die Schranken sind oben.

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Ob von Deutschland nach Frankreich oder von Italien nach Österreich: In den Ferien reisen wir normalerweise ohne Kontrollen von Land zu Land. Das Schengen-Abkommen macht es möglich.

In diesem Jahr feiert ein Abkommen Geburtstag, das das Reisen in Europa verändert hat! Es ist gleichzeitig ein 30. und 40. Geburtstag. Wie das geht? Im Jahr 1985 wurde das Abkommen unterschrieben. Aber erst zehn Jahre später trat es in Kraft. Sein Name: das Schengen-Abkommen. Aber warum ist es so besonders?

Wir reisen heute oft mit dem Auto, dem Zug oder dem Flugzeug in andere Länder. Mit dem Auto oder der Bahn können wir in den Sommerferien einfach so von Deutschland nach Frankreich oder in die Niederlande fahren. Man merkt gar nicht unbedingt, dass man die Grenze überquert hat.

Früher war das anders. An den Grenzen waren überall Kontrollen. Wenn du in ein anderes Land reisen wolltest, musstest du an der Grenze deinen Pass zeigen. Es gab oft lange Wartezeiten, besonders in der Ferienzeit. Eine Reise von Deutschland nach Österreich oder Italien konnte so ganz schön lange dauern.

Ein kleiner Ort  in Luxemburg

Das Schengen-Abkommen hat das geändert. Es wurde 1985 von fünf Ländern unterzeichnet: Deutschland, Frankreich, Niederlande, Luxemburg und Belgien. Der Name Schengen kommt von einem kleinen Ort namens Schengen in Luxemburg. Dort wurde das Abkommen unterschrieben.

Mit diesem Vertrag beschlossen die Länder, die Grenzkontrollen zwischen ihren Staaten abzuschaffen. 1995 trat das Abkommen in Kraft – es wurde also umgesetzt. Von da an konnte man von einem Schengen-Land in ein anderes reisen, ohne an der Grenze kontrolliert zu werden. Heute sind 27 Länder dabei.

Aber was ist mit der Sicherheit? Keine Sorge! Es gibt immer noch Kontrollen an den Außengrenzen der Schengen-Staaten. Das bedeutet, wenn jemand aus einem Land außerhalb des Schengen-Raums nach Europa kommen will, wird an diesen Grenzen oder an Flughäfen kontrolliert. Das gilt zum Beispiel für Menschen aus Marokko, Kanada oder der Türkei.

Das Schengen-Abkommen macht also das Reisen für viele Menschen sehr viel einfacher. Allerdings kommt es in diesen Wochen trotzdem immer wieder zu Kontrollen. Das liegt daran, dass einzelne Länder unerlaubte Migration und Kriminalität bekämpfen wollen. Und dann gibt es eben doch ab und zu wieder Staus.