Kinder aus Myanmar: Filmstar auf der Flucht
Pyae Pyae musste ihre Heimat Myanmar verlassen, obwohl sie dort ein Star ist. Ihren Namen spricht man „Piä-Piä“ aus.
Foto: Lars Heidrich
In ihrer Heimat Myanmar ist Pyae Pyae ein Star. Aber das hat sie uns selbst nicht gleich verraten. Wir haben Pyae Pyae in Bangkok getroffen, der Hauptstadt von Thailand. Dort hat sie auf einer Konferenz für geflüchtete Kinder gesprochen. Sie musste selbst vor drei Jahren vor der Militärdikatur in Myanmar fliehen. Heute ist Pyae Pyae 15 Jahre alt und lebt in der Fremde.
„Als es losging, war ich zwölf Jahre alt“, erzählt sie. „Das Militär ließ unsere Regierungschefin verhaften. Ich habe mit einem Schild dagegen protestiert. Das hat gereicht. Sie wollten mich verhaften. Meine Eltern haben zum Glück davon erfahren. Meine Mutter und ich sind nach Thailand geflüchtet. Mein Vater ist geblieben, um gegen die Diktatur zu kämpfen.“
„Und du willst Künstlerin werden?“ – „Ja, davon träume ich.“ – „Was denn für eine Künstlerin?“ – „Mein Vorbild ist Millie Bobby Brown.“ Das ist die Schauspielerin aus „Stranger Things“. „Hast du denn schon mal geschauspielert? In der Schule vielleicht?“ – „Ich habe in Filmen mitgespielt“, sagt Pyae Pyae. Da kommen ihr die Tränen. Aber sie fängt sich schnell: „Ich weiß nicht, wie ich mein Leben weiterleben soll.“
Ein Preis für Pyae Pyae
Pyae Pyae hat in dem Horrorfilm „The Only Mom“ ein schwieriges autistisches Kind gespielt, das „brav“ wird, als ein Geist hineinfährt – und ihre Filmmutter mag die Tochter so viel lieber. Dafür hat Pyae Pyae 2010 den „Asian Academy Creative Award“ für die beste Nebenrolle bekommen. Das ist wie ein Oscar für Asien und Australien. Pyae Pyae war die jüngste Schauspielerin, die das je geschafft hat.
Nun sitzt sie in Thailand und sorgt sich um ihren Vater. Pyae Pyae musste auf eine andere günstigere Schule wechseln, weil ihre Mutter als Wäscherin nur 250 Euro im Monat verdient. Nun hat das Mädchen eine Augeninfektion und die Behandlung ist auch zu teuer.
Aber Pyae Pyae kann schon wieder lachen, als sie das Video von der Preisverleihung zeigt, wo sie als Zehnjährige vor Rührung weint. Vielleicht, sagt sie, gibt es auch bald wieder ein Filmprojekt.
Spenden helfen geflüchteten Kindern
Die Geflüchteten aus Myanmar haben in Thailand zwei Schulen für Kriegskinder aufgebaut. Hier, im Grenzort Mae Sot, hat auch Pyae Pyae einen sicheren Ort gefunden, wo sie einige Monate lernen konnte. Dann ist sie mit ihrer Mutter nach Bangkok gezogen. Die Kindernothilfe aus Duisburg arbeitet schon lange über ihren lokalen Partner „Rights Beyond Border“ mit diesen Schulen zusammen.
Willst du auch etwas Taschengeld für die Arbeit der Kindernothilfe spenden? Oder möchten deine Eltern das Projekt mit Geld unterstützen? Das geht hier:
Kindernothilfe e.V.
Stichwort: Myanmar
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