Kinderreporter Noah traf Peter Maffay

Noah (13) interviewte Peter Maffay und Hendrikje Balsmeyer.
Foto: Dirk A. Friedrich
Im Kindermusical „Anouk“ geht es um ein Mädchen, das nachts Reisen in ferne Welten unternimmt. Peter Maffay und seine Frau Hendrikje Balsmeyer haben es geschrieben. In vielen deutschen Städten ist es zu sehen. Kinderreporter Noah (13) hat ein Interview im GOP Varieté-Theater in Essen geführt.
Noah: Herr Maffay, Anouk hat vor einem Jahr seine Uraufführung gefeiert. Sind Sie jetzt vor der Premiere in Essen immer noch aufgeregt?
Peter Maffay: Eine Bühne ist immer spannend. Das Lampenfieber hat bei mir nie nachgelassen. Ich erlebe immer wieder diese Nervosität und finde sie sehr schön. Das gehört ganz einfach dazu.
Der Name des Musicals ist der Name Ihrer Tochter. Wie oft hat sie das Musical gesehen und wie hat sie darauf reagiert?
Peter Maffay: Anouk ist sechs Jahre alt und gerade in die Schule gekommen. Sie ist ein sehr lebendiges Mädchen, sehr empfindsam, sie sprüht vor Neugierde. Anouk hat das Musical oft gesehen und hat uns oft mit Zwischenrufen beglückt, was wir sehr lustig fanden.
Frau Balsmeyer, Anouk war erst die Heldin in einem Kinderbuch, das Sie geschrieben haben. Gibt es einen großen Unterschied bei der Geschichte auf der Bühne oder ist vieles gleich?
Hendrikje Balsmeyer: Ich habe das Buch „Anouk, die nachts auf Reisen geht“ zuerst nur für unsere Tochter geschrieben. Es ging mir darum ihr zu zeigen, wie wichtig es ist, im Leben empathisch und tolerant zu sein. An der Bühnenfassung habe ich mit Georg Veit gearbeitet. Buch und Bühnenfassung sind anders und doch sehr gleich. Die Werte, um die es geht, sind auf jeden Fall dieselben. Aber auf der Bühne haben wir Musik, und wir können viel mehr Dialoge sprechen. Und wir können mehr Emotionen ausdrücken.
Wie viel von Ihnen steckt in „Anouk“?
Hendrikje Balsmeyer: Als ich die Bücher geschrieben habe, war unsere Tochter sehr klein. Ich habe versucht, mich an meine eigene Kindheit zu erinnern. Meine Vorbilder waren Pippi Langstrumpf und Ronja Räubertochter, zwei unkonventionelle Mädchen. Ich habe früher Eishockey gespielt und viele Dinge gemacht, die Jungs gerne machen. Ich fand es immer blöd, wenn man Mädchen in eine bestimmte Schublade steckt. Und Jungs in eine andere Schublade. Es ist gut, wenn sich Interessen über Geschlechtergrenzen hinweg überschneiden.
Herr Maffay, im Musical geht Anouk nicht so gern schlafen. Ist es bei Ihnen in der Familie auch so?
Peter Maffay: Anouk besteht jeden Abend darauf, dass ich ihr eine Geschichte vorlese. Meistens sucht sie sich sehr lange Geschichten aus. Wir sitzen zusammen und sie hört mir zu, das ist eine sehr schöne Phase des Tages. Dann macht sie sich ein Hörspiel an, das dauert ziemlich lange, weil sie gerne zuhört. Über das Zuhören schläft sie dann ein.
Das Musical „Anouk“
Im Musical bricht Anouk nachts zu Abenteuern auf. Sie begleitet Piraten auf Schatzsuche, landet im Dschungel und auf einem Jahrmarkt. „Anouk“ ist vom 6.12. bis 4.1. im GOP Varieté-Theater in Essen zu sehen. Das Musical tourt danach durch Deutschland.