Lachgas: Warum der Trend so gefährlich ist
Auch wenn Luftballons im Spiel sind: Dieser Trend ist üebrhaupt kein Spaß, sondern sehr gefährlich!
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Unter Kindern und Jugendlichen gibt es einen gefährlichen Trend: Lachgas einatmen. Warum das alles andere als harmlos und lustig ist, erklärt eine Expertin.
Auf einer Party werden bunte Luftballons herumgereicht. Sie sind mit Lachgas gefüllt. Das ist ein farbloses Gas, das leicht süß riecht. Nach der Reihe nimmt jeder einen Atemzug von dem Ballon. Das klingt doch nach einem lustigen Partyspiel! Ist es aber gar nicht!
Sucht-Expertin Michaela Goecke erklärt: Das ist gefährlich und alles andere als harmlos. Zwar müssten manche Menschen lachen, wenn sie viel Lachgas einatmeten, sagt sie. Aber: „Das Lachgas greift im Gehirn die Umhüllung der Nervenfasern an, die dann nicht mehr richtig funktionieren. Die Nerven können dann Reize nicht mehr richtig weiterleiten.“ Die Folge: Die Haut fühle sich taub an oder man kann nicht mehr sicher laufen.
Lachgas: Das passiert im Körper
„Wird viel Lachgas eingeatmet, kann es passieren, dass die Person nicht richtig stehen oder gehen kann oder die Orientierung verliert“, erklärt Frau Goecke. „Sie kann zum Beispiel stürzen und sich verletzen.“ Es könnten auch Schäden im Gehirn entstehen, die dauerhaft blieben.
Dennoch nutzen immer mehr Leute Lachgas als Droge und atmen absichtlich viel von dem Stoff ein. So wollen sie sich für einige Minuten in einen Rausch versetzen, ähnlich wie mit Alkohol. Dafür öffnen sie mit Lachgas gefüllte Kartuschen und füllen das Gas in Ballons. Durch diese Ballons atmen sie den Stoff dann ein.
Warum gibt es kein Verbot von Lachgas?
Das Problem: In Deutschland kann man solche Kartuschen einfach kaufen. Manche Unternehmen werben dafür sogar mit verschiedenen Geschmacksrichtungen, zum Beispiel Erdbeere oder Pfirsich. Auch Lachgas-Challenges hat es in den sozialen Medien schon gegeben. Denn bisher ist das Gas bei uns nicht verboten.
Der Gesundheitsminister Karl Lauterbach will das schnellstmöglich ändern. Vor Kurzem sagte er zu Reportern: „Das klingt lustig und ungefährlich. Ist es aber nicht.“ Er fordert deswegen strengere Regeln für den Verkauf von Lachgas und will so junge Menschen davor schützen.
Lachgas in der Arztpraxis
Als Trend auf Partys ist Lachgas gar keine gute Idee! Aber in der Medizin kann es als Schmerzmittel vielen Menschen helfen. Vor etwa 200 Jahren entdeckte ein Zahnarzt, dass Lachgas betäubend wirkt. Er stellte fest: Atmen Patienten eine bestimmte Menge davon ein, haben sie weniger Angst und Schmerzen.
Außerdem wirkt Lachgas beruhigend und entspannend. Für die Medizin war das eine wichtige Entdeckung. Richtig eingesetzt, kann Lachgas Ärztinnen und Ärzten also helfen.