Lieferkette: So soll ein Gesetz vor Unrecht schützen
Menschenrechte sollen überall gelten, nicht nur bei uns in Deutschland.
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Das blau-rote T-Shirt sieht prima aus. Es hat auch die richtige Größe und kostet nur ein paar Euro. Dann ist das ja ein super Kauf! Oder vielleicht doch nicht unbedingt? Denn das schöne T-Shirt könnte unter hässlichen Bedingungen hergestellt worden sein. In manchen Fabriken in Asien müssen die Arbeiterinnen
und Arbeiter zum Beispiel ewig lange Stunden nähen, noch dazu in heißen und staubigen Räumen. Manchmal werden sogar Kinder zur Arbeit gezwungen oder Menschen, die von der Regierung in Gefängnissen eingesperrt wurden.
Dasaber verstößt gegen Menschenrechte, die eigentlich überall auf der Welt gelten sollen. Ein neues Gesetz soll in Zukunft Veränderungen bringen. Es heißt Lieferkettengesetz. Lieferkette meint den Weg eines Gegenstandes vom Anfang der Herstellung bis zum Verkauf am Schluss. Das Gesetz kann Angestellten in Firmen auf der ganzen Welt helfen“, sagt die Expertin Katharina Koch. „Deutsche Unternehmen müssen nun darauf achten, dass ihre Zuliefer-Firmen im Ausland die Menschenrechte einhalten“, erklärt sie.
Kinderarbeit verhindern
Tun die das nicht, müsse das Unternehmen klarmachen, dass der Zulieferer das ändern muss. Im letzten Schritt würde das sogar heißen, keine Waren mehr von dieser Firma zu kaufen. „Das Gesetz soll auch verbotene Kinderarbeit verhindern“, sagt Katharina Koch.
Über das Gesetz war lange gestritten worden. Viele Unternehmen in Deutschland waren dagegen. Sie meinten, es wäre zu kompliziert, die Lieferkette zu kontrollieren. Außerdem würden Waren dadurch teurer. Fachleute etwa für Menschenrechte meinen dagegen: Das Gesetz hilft Arbeiterinnen und Arbeitern noch nicht genug. Die Regeln müssten strenger sein.
Viele Stationen für ein T-Shirt
Von einer Lieferkette ist die Rede, wenn man den Weg einer Ware von ihrer Herstellung bis zum Kunden beschreiben will. Sie besteht aus vielen Gliedern, die aneinanderhängen. Das sind die Zutaten und Einzelteile, die befördert werden.
Ein T-Shirt besteht zum Beispiel aus Baumwolle. Die wächst auf Feldern und muss geerntet werden. Dann wird sie zum Baumwollstoff verarbeitet. Der wiederum wird in einer Fabrik zu T-Shirts genäht.
Die Stationen einer Lieferkette liegen oft in unterschiedlichen Ländern. An jeder Station arbeiten viele Menschen daran mit, dass das T-Shirt schließlich im Laden gekauft werden kann. Um sicher zu sein, dass es unter fairen Bedingungen hergestellt wurde, müsste man alle Stationen des Shirts überprüfen.
Veröffentlicht am 9. Juli 2021