Neue Pfandregel hilft der Umwelt
Seit diesem Jahr gibt es auf mehr Plastikflaschen Pfand.
Foto: dpa
Ein Pfandautomat im Supermarkt hat viele Funktionen. Er prüft, ob eine Flasche leer ist, dreht sie mit dem Etikett nach oben und teilt dann in Ein- und Mehrwegflaschen ein. Hat er das Leergut erkannt, werden Transportbänder aktiviert. Die Einwegflaschen – also Behälter, die nur einmal verwendet werden – zerquetscht der Automat direkt. So wird beim Transport zur Recycling-Anlage Platz gespart. Das laute Schredder-Geräusch kennst du bestimmt.
In Zukunft kann man es noch häufiger hören. Seit Anfang des Jahres gehören alle Einweg-Plastikflaschen und Getränkedosen zum Pfandsystem. Zwei wichtige Gründe gibt es dafür: Das Pfandsystem in Deutschland war bisher sehr unübersichtlich. So waren Plastikflaschen mit reinem Apfelsaft pfandfrei. Sie
mussten also nicht ins Geschäft zurückgebracht werden. Nur wenn der Fruchtsaft mit Sprudel gemischt war, galt die Pfandpflicht. Die neue Regelung ist einfacher, weil es weniger Ausnahmen gibt. Auch Gemüsesäfte und Smoothies in Plastikflaschen sind jetzt pfandpflichtig.
Weniger Ausnahmen
Noch wichtiger ist, dass mit der neuen Regelung der Umwelt geholfen werden soll. Der Pfandbetrag auf Einwegflaschen und Dosen wurde vor fast 20 Jahren in Deutschland eingeführt. Sogar Umweltverbände sagen, es sei ein Erfolgsmodell. Denn es hilft, die Natur frei von Müll zu halten. Wer 25 Cent Pfand für eine Plastikflasche zurückbekommt, überlegt sich zweimal, ob er sie einfach wegwirft.
Gut für die Umwelt ist auch, dass sich die Recyclingmengen erhöhen, wenn mehr gesammelt wird. Denn das Recycling-Material wird bei der Herstellung neuer Flaschen eingesetzt: In ein paar Jahren müssen Einwegflaschen zu mindestens 25 Prozent daraus bestehen. So werden weniger Rohstoffe verbraucht. Allerdings geht den Umweltverbänden die neue Regelung nicht weit genug.
Sie sagen: Es gibt noch viel zu viele Einwegflaschen! Außerdem kritisieren sie, dass es immer noch einige Ausnahmen gibt. Milchgetränke in Plastikflaschen sind von der neuen Regel ausgenommen. Für sie soll die Pfandpflicht erst ab 2024 gelten.
Verbot: Weniger Plastiktüten
Auch das tut der Umwelt gut: Seit dem 1. Januar dürfen an Ladenkassen keine Einkaufstüten aus Plastik mehr ausgegeben werden. Viele Menschen verzichten sowieso darauf und kaufen mit Körben oder Jutetaschen ein. Trotzdem landen jedes Jahr Millionen Plastiktüten im Müll. Damit ist jetzt Schluss. Allerdings gibt es auch hier einige Ausnahmen. Besonders dicke Einkaufstüten, die mehrfach benutzt werden können, sind weiter erlaubt. Auch die hauchdünnen Tüten für Obst und Gemüse wird es weiterhin geben.
Von Corinna Zak
Veröffentlicht am 7. Januar 2022