Schutz vor Hitze in der Stadt

Die Städte müssen grüner werden, fordern Umweltschützer.

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In den Städten wird dicht an dicht gebaut. Die Folge: Asphalt und Beton heizen die Gegend auf. Die Orte müssen grüner werden, fordern Umweltschützer.

Ist das heiß da draußen! In manchen Gegenden in Deutschland herrschten zuletzt tagsüber Temperaturen von über 35 Grad Celsius. Besonders in den Großstädten ist es an Sommertagen heiß. Denn der Beton der vielen Gebäude und der Asphalt auf den Straßen heizen sich auf.

„Versiegelte Oberflächen können sich bei einem 30-Grad-Tag auf 50 Grad erhitzen“, erklärt Barbara Metz von der Deutschen Umwelthilfe. „In Zeiten der Klimakrise brauchen unsere Städte unversiegelte Böden zur Versickerung von Wasser und Grünflächen zur Kühlung.“ Denn Bäume, Büsche und Wiesen saugen Regen auf und kühlen die Umgebung, wenn das Wasser dort verdunstet.

200 Großstädte untersucht

Barbara Metz und ihre Kolleginnen und Kollegen fordern deshalb ein Umdenken in den Städten. Denn wenn weiterhin immer mehr Flächen bebaut und versiegelt werden, wird es für die Bevölkerung immer heißer. Versiegelt bedeutet, dass Boden gepflastert oder betoniert wurde. Jedenfalls ist kein Platz mehr da für Pflanzen oder Tiere.

Die Forschenden der Umwelthilfe haben fast 200 deutsche Großstädte untersucht. Sie schauten sich Luftaufnahmen an und bewerteten, wie viel Raum in Wohngegenden versiegelt ist. Und wie viele Bäume oder Grünflächen es dort gibt. Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte der Großstädte schneidet schlecht ab: zu viel versiegelte graue Flächen, zu wenig Grün.

„Der Großteil der Städte in Deutschland schützt die Menschen nicht ausreichend vor den extrem hohen Temperaturen“, sagt Barbara Metz. Der Studie nach zählten dazu zum Beispiel die Städte Ludwigshafen, Heilbronn und Regensburg. Sie sind am stärksten versiegelt. Grüner sieht es hingegen in Detmold, Ratingen und Potsdam aus.

„Die Bundesregierung muss jetzt wirksame Maßnahmen ergreifen, wie zum Beispiel bundesweite Standards für die Begrünung von Schulhöfen vorzuschreiben“, fordert die Expertin. Zwar empfehle die Bundesregierung bisher mehr Entsiegelung. Genaue Regeln und Vorgaben gebe es aber nicht.

Grüne Schulhöfe

In vielen Bundesländern werden schon Schulhöfe genutzt, um mehr Grün in eine Stadt zu bringen. Dabei gibt es einiges zu beachten: zum Beispiel die altersgerechte Pflanzenauswahl. Es sollten keine Pflanzen mit Dornen oder Stacheln für einen Schulhof ausgewählt werden.

Hilfestellung gibt hier die Deutsche Umwelthilfe. Sie stellt auf ihrer Seite einige gute Beispiele vor. Die Köllerholzschule Bochum etwa hat 50 Lernstationen auf dem Schulhof. Hier gibt es neben Sinnesweg und Kräuterspirale sogar eine Wildblumenwiese.

Mehr Tipps und Infos gibt es hier: https://www.duh.de/schulhoefe/faq/