Tag der Deutschen Einheit: Zwei Länder wurden eins
Die große Feier am 3. Oktober 1990 in Berlin.
Foto: dpa
Zwischen verschiedenen deutschen Bundesländern hin- und herzureisen, ist heute kein Problem. Na klar, sie gehören ja alle zum gleichen Staat. Doch das war nicht immer so. Wenn man vor mehr als 30 Jahren etwa aus Thüringen nach Bayern fahren wollte, ging das nicht so einfach. Damals zog sich eine Grenze durch Deutschland. Das Land war geteilt. Die Regierung im Osten ließ die Grenze streng bewachen. Es gab zum Beispiel Mauern, Zäune und Wachtürme. Ohne Erlaubnis
durften die Menschen die Grenze nicht überqueren. Mit dieser Politik ihrer Regierung waren aber mit der Zeit immer mehr Menschen in der DDR unzufrieden. Deshalb gingen sie auf die Straße und demonstrierten.
Offene Grenzen
Die Regierung der DDR geriet immer mehr unter Druck – auch deshalb, weil es der DDR wirtschaftlich schlecht ging und das Land kurz vor der Pleite stand. Am 9. November 1989 gab die
Regierung nach und machte etwas, was viele nicht für möglich gehalten hatten: Sie öffnete die Grenzen! Das nennen wir heute den Mauerfall.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es zwei deutsche Staaten: die Bundesrepublik Deutschland im Westen und die Deutsche Demokratische Republik (kurz: DDR) im Osten. Jedes Land hatte seine eigene Regierung. In den folgenden Monaten versuchte die Regierung der DDR, das Land zu erneuern: Es sollte Veränderungen geben. Doch immer mehr Menschen forderten nun etwas ganz anderes: Sie wollten die Wiedervereinigung!
Die DDR und die Bundesrepublik Deutschland sollten sich wieder zu einem gemeinsamen Land zusammenschließen. Das geschah schließlich am 3. Oktober 1990, als der sogenannte Einigungsvertrag in Kraft trat. Seitdem gibt es das neue, vereinte Deutschland, in dem wir heute leben.
Eine geteilte Stadt
Die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland ist Berlin. Das war aber nicht immer so. Als es die DDR noch gab, verlief die Grenze zwischen den beiden Ländern mitten durch Berlin. Die Stadt war durch die Mauer geteilt.
Ost-Berlin war die Hauptstadt der DDR. Die Hauptstadt der Bundesrepublik war Bonn in Nordrhein-Westfalen. Nach der Wiedervereinigung wurde Berlin wieder Hauptstadt. Einige Jahre später zog auch die Regierung der Bundesrepublik wieder dorthin.
veröffentlicht am 2. Oktober 2020