Viel Geld für Kinder und Jugendliche
Familienministerin Franziska Giffey will zwei Milliarden Euro ausgeben.
Fotos: dpa
Schulen und Kitas waren lange geschlossen. Genauso wie Jugendtreffs und Freizeiteinrichtungen. Viele Kinder und Jugendliche haben ihre Freunde lange nicht gesehen. Sie leiden wegen all dem sehr unter den Regeln in der Corona-Krise. Deshalb brauchen Kinder und Jugendliche jetzt auch besonders Unterstützung, findet die Bundesregierung.
Die Politikerinnen und Politiker haben darum das „Aktionsprogramm Aufholen“ beschlossen. Mit diesem Programm will die Regierung Schulangebote und Freizeiteinrichtungen unterstützen. Das heißt: Es soll zum Beispiel Geld für Nachhilfekurse geben. So können Schülerinnen und Schüler Stoff aufholen, den sie durch die vielen Unterrichtsausfälle verpasst haben. Sportvereine, Jugendtreffs oder Schwimmbäder können ebenfalls Hilfe bekommen. Außerdem soll es für Kinder aus Familien mit wenig Einkommen einmalig 100 Euro geben. Darüber hinaus sollen auch die einzelnen Bundesländer die Schulen und Freizeiteinrichtungen noch mehr unterstützen.
Reichen zwei Milliarden Euro überhaupt?
Zwei Milliarden Euro. Das sind zweitausend Millionen. Klingt nach ganz schön viel Geld. Manche Fachleute sagen aber: Das
ist viel zu wenig. Der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks sagte: „Natürlich hört sich ein Zwei-Milliarden-Programm erst einmal gut an, aber im Endeffekt werden damit weniger als 150 Euro pro Kind in die Hand genommen.“
Der Chef der Bundesschülerkonferenz wünscht sich außerdem, dass es noch weitere Unterstützung gibt, etwa durch Schulsozialarbeiter. „Viele Schülerinnen und Schüler haben enormen Redebedarf“, sagte Dario Schramm. Das Geld soll ab den Sommerferien als Hilfe beantragt werden können. Damit hätten schon Sommercamps und Lernwerkstätten etwas von dem Programm. Wichtiger als das Geld ist aber natürlich, dass die Schulen
und Einrichtungen bald wieder öffnen können.
Lehrerinnen und Lehrer fordern mehr Geld für Nachhilfe
Von den zwei Milliarden Euro, die die Bundesregierung für Kinder und Jugendliche ausgeben will, ist die Hälfte dafür gedacht, Nachhilfestunden zu bezahlen. Der Deutsche Lehrerverband findet, dass mit dem Geld nicht genug Schülerinnen und Schüler gefördert werden können. Der Präsident des Verbandes sagte, es müsste mindestens doppelt so viel Geld für Nachhilfe ausgegeben werden.
Durch die Corona-Krise haben viele Schülerinnen und Schüler Lernrückstände, sagen Experten. Sie schätzen, dass es etwa 11 Millionen Kinder und Jugendliche sind. Sie alle brauchen nun Hilfe beim Nachholen des Lernstoffes.
Veröffentlicht am 14. Mai 2021