Viele Kinder essen zu ungesund

Immer mehr Kinder bewegen sich auch zu wenig.

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In Deutschland wiegt jedes vierte Kind zu viel. Acht von 100 Kindern sind sogar fettleibig. Zu viel Zucker und Fett sind schlecht für die Gesundheit. Viele Kinder leiden auch seelisch.

Für die Gesundheit der Menschen ist das keine gute Nachricht: Weltweit gibt es mehr fettleibige als untergewichtige Kinder. Das berichtet Unicef, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen.

Seit dem Jahr 2000 hat sich viel verändert. Damals waren etwa 13 von 100 Kindern zwischen fünf und 19 Jahren zu dünn. Heute sind es nur noch etwa neun. Gleichzeitig ist die Zahl der stark übergewichtigen Kinder von drei auf neun von 100 gestiegen. Das Untergewicht geht also zurück, das Übergewicht steigt.

In Deutschland ist jedes vierte Kind im Alter von fünf bis 19 Jahren übergewichtig. Acht von 100 Kindern sind fettleibig, also stark übergewichtig.

Unicef warnt, dass Übergewicht nicht nur schlecht für den Körper, sondern auch für die Seele ist. Kinder, die zu dick sind, fühlen sich oft nicht wohl in ihrer Haut. Sie werden manchmal in der Schule geärgert oder ausgegrenzt. Außerdem kann Übergewicht Krankheiten verursachen, wie Diabetes oder Probleme mit dem Herzen.

Zu viel Fast Food

Ein Grund für diese Entwicklung ist, dass viele Kinder heute zu viel Fast Food oder stark verarbeitete Lebensmittel essen. Diese Speisen enthalten oft viel Zucker, Fett und Salz, aber wenig gute Nährstoffe. Außerdem sehen sie in Werbespots so gut aus, dass vor allem Kinder und Jugendliche sie unbedingt haben wollen. Obst und Gemüse wird dagegen oft viel zu wenig gegessen.

Es gibt Länder, die schon etwas gegen das wachsende Übergewicht bei Kindern unternehmen. Ein gutes Beispiel ist Mexiko: Dort dürfen stark zucker- und fetthaltige Produkte nicht mehr in Schulen verkauft werden. Jetzt essen Millionen Kinder weniger ungesunde Lebensmittel in der Schule. Das ist ein guter Schritt, findet Unicef.

Großbritannien hat vor ein paar Jahren eine Zuckersteuer auf Getränke eingeführt, in denen viel Zucker steckt. Diese Steuer soll dafür sorgen, dass Hersteller weniger Zucker in ihre Produkte mischen und die Menschen zu anderen Produkten greifen.

In Norwegen ist seit 2024 Werbung für ungesunde Lebensmittel und Getränke für Kinder unter 18 Jahren verboten.

Japan als Vorbild

Japan achtet sehr darauf, Kindern beizubringen, wie wichtig eine gute Ernährung ist. Es gibt das Programm „Shokuiku“ (Ernährungsbildung). Es ist gesetzlich geregelt und vermittelt Kindern Wissen über Ernährung, Lebensmittelauswahl und gesundes Essverhalten. In vielen Schulen gibt es Ernährungsberaterinnen und -berater.

Japanische Schulkinder bekommen ein gesundes, ausgewogenes Mittagessen in der Schule. Sie essen oft gemeinsam in der Klasse. So soll das Gemeinschaftsgefühl gefördert werden. Kinder werden dazu erzogen, Essen wertzuschätzen und nicht zu verschwenden.