Eine Untersuchung hat vor Kurzem gezeigt: Eins von vier Kindern kann nach der vierten Klasse nicht richtig lesen. Woran liegt das? Und was könnte helfen?

Manche Kinder lieben Lesen und tragen jede Woche mehrere Bücher aus der Bücherei nach Hause. Andere Kinder lesen nur langsam und nicht so gerne. Oft haben diese Kinder auch Schwierigkeiten, längere Texte gut zu verstehen. Fachleute aber meinen: Möglichst alle Kinder sollen gut lesen können. Denn das ist wichtig, um in allen Schulfächern zu lernen und später im Alltag gut zurechtzukommen.

Alle fünf Jahre schauen sich Menschen überall auf der Welt an, wie gut Kinder in der vierten Klasse lesen können. Vor Kurzem wurden die neuesten Ergebnisse dieser sogenannten Iglu-Studie vorgestellt. Dabei kam heraus: In Deutschland können nur drei von vier Kindern nach der vierten Klasse richtig lesen. Eins von vier Kindern kann das nicht.

Die deutsche Bildungsministerin findet: Das Ergebnis ist „alarmierend“. Vor 15 Jahren konnten mehr Kinder am Ende der vierten Klasse gut lesen. Seitdem wurden die Ergebnisse bei den Studien immer schlechter.

Das sind die Gründe

Ein Grund ist, dass es in Deutschland nun mehr Kinder gibt, die zuhause kein Deutsch sprechen. Manche von ihnen lernen die Sprache dann erst in der Schule richtig. Hinzu kommt, dass in der Corona-Pandemie die Schulen monatelang geschlossen waren. Dadurch haben manche Kinder wohl weniger Lesen geübt.

Die Expertin Susanne Lin-Klitzing hat sich Gedanken dazu gemacht, wie man den Kindern helfen könnte. Sie sagt: „Es ist gut, wenn schon in den Kindergärten die Sprache gefördert wird.“ Erzieherinnen und Erzieher könnten den Kindern zum Beispiel viel vorlesen. „So bekommen sie schon Lust aufs Lesen.“

In den Schulen dann sollten die Lehrerinnen und Lehrer richtig in Leseförderung ausgebildet sein, meint Frau Lin-Klitzing. „Sie sollen erkennen können, welche Probleme Schülerinnen und Schüler beim Lesen haben, um sie besser unterstützen zu können.“ Das können die Lehrkräfte auf Fortbildungen lernen.