Wenn es auf Weihnachten zugeht, öffnen viele Leute ihren Geldbeutel etwas mehr: Sie spenden für andere. Es fühlt sich gut an, Menschen zu helfen.

Im Fernsehen laufen Shows, in denen Promis die Zuschauer um Spenden bitten. Auf den Straßen klappern Leute mit Spendendosen. In der Post landen Briefe von Hilfsorganisationen. Viele Menschen reagieren darauf und geben Geld. Mehrere Milliarden Euro kommen so vor Weihnachten zusammen.

Warum wird vor dem Fest so viel Geld gespendet? Die Antwort weiß die Expertin Isabel Thielmann. Sie sagt, zu Weihnachten gehöre es dazu, mehr an andere zu denken und etwas zu teilen. Das sei ein Teil unserer Tradition, auch Religion gehört dazu. Hinzu kommt: „Wenn ein Thema sehr sichtbar ist, denken mehr Menschen darüber nach.“ Dadurch sind auch mehr Menschen bereit, Geld abzugeben.

Nicht alle können sich Spenden leisten

Menschen spenden zum Beispiel, weil es sich gut anfühlt, anderen Leuten zu helfen. „Wie stark dieses gute Gefühl ist, hängt davon ab, wie wichtig jemandem das Wohlergehen anderer ist“, erklärt Isabel Thielmann. Es sei nicht allen Leuten gleich wichtig, anderen zu helfen. Das unterscheide sich von Mensch zu Mensch.

Fest steht aber auch: „Nicht alle Menschen können es sich leisten, Geld zu spenden“, sagt Isabel Thielmann. Manche müssten genau darauf achten, wofür sie ihr Geld ausgeben. Das bedeute aber nicht, dass sie nicht helfen wollen. Manche würden statt Geld dann Zeit spenden: Sie übernehmen zum Beispiel ehrenamtliche Aufgaben. „Andere behalten ihr Geld lieber für sich“, sagt die Fachfrau.

Und für wen wird gespendet? „Oft unterstützen wir diejenigen, zu denen wir uns verbunden fühlen“, sagt die Expertin. Das können Menschen aus einer Gruppe sein, zu der wir uns zugehörig fühlen. Auch zum Tierschutz oder Umweltschutz möchten viele Menschen beitragen. Bestimmte Ereignisse spielen ebenfalls eine große Rolle, wie ein Erdbeben zum Beispiel. „Wenn wir sehen, dass jemand in großer Not ist, möchten viele schnell helfen.“