Warum sollen die Atomkraftwerke länger laufen?
Aus diesem Kühlturm eines Atomkraftwerkes steigt Wasserdampf auf.
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Drei Atomkraftwerke sollen in diesem Winter länger Strom liefern – obwohl sie eigentlich abgeschaltet werden sollten. So kam es dazu.
Wenn du zuhause den Fernseher anschaltest oder den Akku deines Handys laden willst, dann brauchst du dafür Strom. Der kann auf verschiedene Arten erzeugt werden. Alle haben Vorteile und Nachteile.
Strom kann zum Beispiel mit Wind oder Sonnenkraft erzeugt werden, aber auch, indem man Kohle oder Gas verbrennt. Auch in Atomkraftwerken kann Strom erzeugt werden. In Deutschland gab es früher viele Atomkraftwerke. Heute sind es nur noch drei. Denn eigentlich ist schon seit Jahren klar, dass Deutschland aufhört, mit Atomkraft Strom zu erzeugen. Ende 2022 sollte es soweit sein.
Der Grund für den Ausstieg aus der Atomkraft: Geht in so einer Anlage etwas schief, kann supergefährliche Strahlung entstehen. So ein Unfall wäre sehr gefährlich für die Menschen, Tiere und die Natur in der Umgebung eines Atomkraftwerkes. Außerdem hinterlassen diese Kraftwerke jede Menge giftigen Müll.
Ein wochenlanger Streit
Doch der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat viel verändert. Zum Beispiel ist Gas extrem teuer und knapp geworden, weil nicht mehr so viel davon aus Russland geliefert wird. Damit Strom zu erzeugen, geht also nicht mehr so gut.
Stattdessen mehr Kohle zu verbrennen, wäre aber sehr schlecht für das Klima. Und Windräder und Solaranlagen gibt es in Deutschland noch nicht oft genug, um damit ausreichend Strom für alle herzustellen.
So kam es zu der Idee, die Atomkraftwerke in Deutschland länger arbeiten zu lassen als geplant. Sie sollen nun noch bis zum April im nächsten Jahr Strom liefern. Das entschied Bundeskanzler Olaf Scholz. Vor der Entscheidung des Kanzlers gab es beim Thema Atomkraftwerke wochenlang Streit in der deutschen Regierung. Mit der Idee des Kanzlers waren dann aber alle einverstanden.
Veröffentlicht am 29. Oktober 2022