Kinder erzählen: Darum machen wir bei Demos mit
Diese Kinder einer sechsten Klasse erzählen, warum sie bei einer Demo für Demkratie dabei sein wollen.
Foto: Ralf Rottmann
Seit Wochen gibt es in ganz Deutschland viele Demos für Demokratie und Menschenrechte. Auch viele Kinder gehen auf die Straße. Hier erzählen dir einige, warum sie bei den Demos mitmachen.
Drei Zettel liegen auf dem Boden der sechsten Klasse. Auf ihnen stehen drei Wörter: „Demokratie“, „Menschenrechte“ und „bunt“. Die Kinder sitzen in einem Stuhlkreis um die Zettel herum. Die drei Wörter sind gerade sehr wichtig für sie, denn viele Kinder in der Klasse wollen bald für genau diese Dinge auf die Straße gehen. Sie machen bei einer Demo mit, die ihre Schule mitorganisiert hat. Das Motto: „Schule bleibt bunt!“ Es ist eine Demo für Demokratie und Menschenrechte. Aber was bedeuten diese drei Wörter?
„Demokratie ist die Herrschaft des Volkes“, weiß der elfjährige Andrei. Das bedeutet: „Nicht nur wenige dürfen bestimmen, sondern alle sollen mitentscheiden.“ Dass das nicht in allen Ländern so ist, wissen die Kinder auch. „In manchen Ländern klappt es mit den Menschenrechten nicht so gut“, weiß Lia. Dabei wäre das so wichtig. Denn Menschenrechte sind so wichtig wie Wasser und genug zu essen, findet der zwölfjährige Alex.
Mit Demos ein Zeichen setzen
Auch beim Wort bunt fällt den Kindern eine Menge ein. „Dabei geht es darum, dass alle einfach willkommen sind“, meint Paul (12). Und zwar ganz egal, wie ein Kind ist, wo es herkommt, wie es sich kleidet oder in wen es sich später mal verliebt, ergänzen die anderen Kinder. Weil den Kindern all diese Sachen so wichtig sind, wollen sie bei der Demo mitmachen.
Auch die Geschwister Ida (14), Jonathan (12) und Frederik (9) haben sich in den letzten Tagen auf eine Demo für Demokratie vorbereitet. Frederik findet, dass Demos ein guter Weg sind, ein Zeichen zu setzen: „Alle zusammen sind wir viele und gemeinsam sind wir stärker.“ Frederik und Jonathan haben beide schon Bücher über die Zeit des Nationalsozialismus gelesen und sie sind sich einig: „So etwas darf nie wieder passieren!“
Sind Demos gerade für Kinder wichtig?
Ihre Schwester Ida findet es besonders wichtig, dass auch Kinder und Jugendliche bei Demos mitmachen. Dass es Erwachsene gibt, die meinen, Demos seien noch nichts für Kinder, kann sie nicht verstehen. Sie sagt: „Ich finde, dass Demos gerade für Kinder und Jugendliche wichtig sind! Es ist ja der einzige Weg, wie Kinder sich für etwas einsetzen können, das ihnen wichtig ist. Erwachsene können wählen, das dürfen Kinder nicht.“ Aber auf die Straße gehen, laut sein und zeigen, was sie sich wünschen – das können sie!
Warum gibt es so viele Demos?
Seit Anfang des Jahres gibt es in Deutschland viele Demos für Demokratie und Menschenrechte. Die ersten Demos gab es kurz nach einem Treffen von Rechtsextremen, das für viel Entsetzen sorgte. Hier kannst du nochmal nachlesen, worum genau es dabei ging.