Checky erklärt: Was ist eigentlich die Nato?

Bundeskanzler Olaf Scholz bei einem Treffen der Nato. Deutschland gehört seit 1955 zur Nato.

Foto: dpa

Wenn über den Krieg in der Ukraine geredet wird, kommt oft auch der Name Nato vor. Diese Organisation wurde vor 74 Jahren gegründet, am 4. April 1949.

Um zu verstehen, was die Nato ist, musst du eine Zeitreise machen. Vor 74 Jahren war der Zweite Weltkrieg erst seit fünf Jahren vorbei. Gewonnen hatten ihn die Länder USA, Großbritannien und Frankreich zusammen mit Russland, das damals noch Sowjetunion hieß. Sie alle hatten gemeinsam das von den Nazis regierte Deutschland besiegt.

Die USA, Großbritannien und Frankreich wollten, dass Deutschland zu einem freien, demokratischen Land wird. Das passte aber nicht mit den Plänen der Sowjetunion zusammen. So entstanden zwei Blöcke, die sich feindlich gegenüberstanden. Auf der einen Seite die westlichen, demokratischen Länder. Auf der anderen Seite die Sowjetunion.

Die Sorge im Westen war groß, dass es zu einem Krieg mit der Sowjetunion kommen könnte. Die westlichen Länder wollten deshalb möglichst stark erscheinen. Das ging am besten gemeinsam. Deshalb schlossen sich die USA, Großbritannien und Frankreich zusammen mit neun weiteren Ländern zur Nato zusammen.

Woher kommt der Name?

All diese Länder liegen in Amerika und Europa auf beiden Seiten des nordatlantischen Ozeans. Daher kommt der Name Nato. Er ist eine Abkürzung und steht für: North Atlantic Treaty Organization (auf Deutsch: Nordatlantische Vertragsorganisation).

Die Mitglieder der Nato versprachen sich: Wenn eines unserer Länder angegriffen wird, helfen alle anderen Mitglieder, es zu verteidigen. Das sollte den Ländern der Nato ein Gefühl von Sicherheit geben. Der Sowjetunion sollte es zeigen: Greift lieber keinen von uns an, sonst müsst ihr gegen uns alle kämpfen.

Die Länder der Nato einigten sich außerdem auf wichtige Werte, für die sie sich gemeinsam einsetzen wollen. Dazu gehören zum Beispiel Freiheit, Frieden, die Menschenrechte und Demokratie.

Auch die Sowjetunion gründete zusammen mit anderen Ländern eine Gemeinschaft, die so ähnlich war wie die Nato. Sie nannten sie Warschauer Pakt. Der Warschauer Pakt wurde aber zusammen mit der Sowjetunion vor über dreißig Jahren aufgelöst.

Die Ukraine und die Nato

Im Laufe der Zeit wollten immer mehr Länder zur Nato gehören. Heute hat das Bündnis 31 Mitgliedsstaaten. Auch einige Länder, die früher Teil des Warschauer Pakts waren, gehören dazu. Der russischen Regierung gefällt das nicht.

Die Ukraine gehört nicht zur Nato. Die Länder der Nato sind also nicht verpflichtet, das Land gegen Russland zu verteidigen. Einige finden, dass sie es trotzdem tun sollten. Die Nato will das aber auf keinen Fall.

Denn dann könnte genau das passieren, was durch die Nato eigentlich verhindert werden soll: Ein großer Krieg zwischen den westlichen Ländern und Russland.

Mehr Informationen zum Ukraine-Krieg

Noch mehr Informationen zum Thema „Krieg in der Ukraine“ findest du auf www.checky-kinderzeitung.de/nachrichten !

Dort liest du zum Beispiel, wie es zum Krieg in der Ukraine kommen konnte und worum es bei dem Streit mit Russland geht.

Außerdem liest du, was du tun kannst, wenn schlimme Nachrichten über den Krieg dir Angst oder Sorgen machen.

CHECKY! hat einige Fragen gesammelt, die Kinder zum Krieg in der Ukraine gestellt haben und sie beantwortet.

Du erfährst, warum Deutschland der Ukraine Waffen geliefert hat, aber keine Soldaten in das Land schicken will.

Außerdem erfährst du, was Sanktionen sind und wie sie dabei helfen sollen, Russlands Krieg gegen die Ukraine zu beenden. 

Veröffentlicht am 8. April 2022, aktualisiert am 5. April 2023