Checky interviewt eine Friedensforscherin

Eine Taube wird oft als Symbol für den Frieden verwendet.

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In Israel, in der Ukraine… An vielen Orten auf der Welt ist gerade Krieg. Checky hat sich mit einer Friedensforscherin darüber unterhalten, wie man Frieden erreichen kann.

Cora Bieß ist Friedensforscherin. Sie hat sich sogar einen Comic über den Frieden ausgedacht und beantwortet auf der Internetseite frieden-fragen.de Fragen von Kindern. Im Interview erklärt sie, dass am Frieden immer wieder gearbeitet werden muss.

Checky: Wie sind Sie auf die Idee für einen Comic über den Frieden gekommen?

Cora Bieß: Nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine sind viele Fragen von Kindern gekommen. Sie äußerten ihre Angst vor dem Krieg und haben gefragt, was sie dazu beitragen können, Frieden zu schaffen. Diese Fragen habe ich gesammelt, um sie in einer Geschichte zu erzählen. Alle Fragen, die die Kinder im Comic stellen, wurden auch wirklich gestellt. Es ging mir aber auch darum zu erzählen, wie Frieden im Kleinen funktionieren kann, um den Kindern ihr Gefühl von Ohnmacht und Einflusslosigkeit zu nehmen.

Ist Frieden etwas, um das man sich immer kümmern muss?

Ja, Frieden ist ein Prozess, der nie aufhört. Deswegen ist es wichtig, dass die Menschen immer etwas dazu beitragen und ihn als kostbares Gut sehen, das geschützt und unterstützt werden muss.

Wie kann man das lernen?

Uns ist es wichtig zu erklären, dass Konflikte, egal ob auf internationaler oder zwischenmenschlicher Ebene, Ähnlichkeiten aufweisen. Deshalb ist es wichtig, Friedensbildung in der Schule zu verankern, damit Kinder und Jugendliche schon früh lernen, wie ein friedliches Miteinander möglich ist.

Können Sie ein Beispiel aus Ihrer Arbeit nennen?

Wir arbeiten mit neun Cartoon-Karten aus der Konfliktforschung. Darauf ist zunächst eine Brücke zu sehen, auf der sich links und rechts zwei Gruppen gegenüberstehen. Sie geraten in Streit, fangen an zu argumentieren, dann reißen die Ersten im Streit um die Brücke Holzstücke heraus. Am Ende eskaliert der Konflikt so arg, dass die Brücke einbricht. Anhand der Karten arbeiten wir heraus, wo es noch möglich ist, den Streit so zu beenden, dass beide Seiten etwas davon haben und ab wann es nur noch darum geht, dass der andere nicht gewinnt. Das ist hilfreich, denn die Jugendlichen können das gut auf ihre Erfahrungen übertragen.

Was wünschen Sie sich für Kinder, die zum Krieg in Israel Fragen haben?

Dass es Zeit und Raum dafür gibt, dass Kinder und Jugendliche ohne Angst ihre Gedanken teilen können, um so Offenheit und Sicherheit zu schaffen. Aber dann muss auch geschaut werden, dass gewisse Vorurteile, die da sind, nicht verstärkt werden, sondern ein gegenseitiges Verständnis geschaffen wird für alle unterschiedlichen Betroffenen. Egal ob in der Schule oder Vereinen, es geht darum, für ein gutes Miteinander vor Ort zu sorgen.