Lützerath: Großer Streit um ein kleines Dorf
Auch Greta Thunberg, die Gründerin von Fridays for Future kam zu einer Demo in Lützrath.
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In den letzten Wochen sprachen viele Menschen über den kleinen Ort Lützerath im Bundesland NRW. Aber warum? Und was hat das Thema Klimaschutz damit zu tun?
Lützerath ist ein kleines Dorf in Nordrhein-Westfalen. Eigentlich müsste man sagen: Es war ein kleines Dorf. Denn die Bewohner und Bewohnerinnen von Lützerath sind alle schon vor längerer Zeit weggezogen. Sie haben ihre Häuser an die Energie-Firma RWE verkauft.
Der Grund: Im Boden unter Lützerath liegt viel Braunkohle. Die Firma RWE verdient Geld damit, diese Kohle mit großen Baggern auszugraben. Damit das geht, muss das Dorf verschwinden. Dann wird die Kohle verbrannt, zum Beispiel, um Strom zu erzeugen.
Das Problem: Beim Verbrennen der Kohle gelangt viel CO2 in die Luft. Das ist sehr schlecht für das Klima. Fachleute sagen deshalb schon seit langem, dass keine Kohle mehr verbrannt werden sollte. Stattdessen könnte Energie besser mit Wind- oder Sonnenkraft gewonnen werden. Politikerinnen und Politiker haben deshalb beschlossen, dass im Jahr 2030 Schluss mit dem Verbrennen von Braunkohle sein soll.
Häuser abreißen für die Kohle?
Klimaschützer und Klimaschützerinnen finden das aber zu spät. Außerdem sagen sie: Wenn ohnehin bald Schluss mit dem Ausgraben und Verbrennen der Kohle sein soll, dann sollten keine Dörfer mehr dafür zerstört werden. Sie sagen: Die Kohle unter Lützerath würde beim Verbrennen große Mengen CO2 in die Luft bringen. Außerdem würde sie nicht mehr gebraucht, um Strom herzustellen.
Die Firma RWE und die Regierung des Bundeslandes NRW sagen: Damit in den nächsten Jahren genug Strom hergestellt werden kann, muss die Kohle unter Lützerath ausgegraben werden. Damit will RWE nun beginnen. Das ist erlaubt. Die Firma hat Geld für die Grundstücke in Lützerath bezahlt und darf die Kohle darunter ausgraben und verbrennen.
Weil es um das wichtige Thema Klimaschutz geht, sind viele Menschen mit dieser Entscheidung aber nicht einverstanden. Viele von ihnen kamen in den letzten Wochen nach Lützerath, um zu protestieren.
Welche Art von Protest ist OK?
Einige Klimaschützer und Klimaschützerinnen besetzten Lützerath. Sie zogen in die leerstehenden Häuser ein und verließen das Dorf erst, als die Polizei sie wegtrug. Die meisten von ihnen ließen das friedlich mit sich machen.
Zu großen Demos in der Nähe von Lützerath kamen mehrere tausend Menschen. Die meisten von ihnen protestierten friedlich. Einige Teilnehmende hörten aber nicht auf die Polizistinnen und Polizisten oder griffen sie sogar an.
Viele Menschen diskutierten, welche Art von Protest OK ist. Einige sagen: Das Dorf zu besetzen, sei ein wichtiges Zeichen für mehr Klimaschutz gewesen. Andere finden die Besetzung nicht OK. Einig sind sich die meisten: Demos sind wichtig. Angriffe auf Polizistinnen und Polizisten gehen aber gar nicht!
von Friederike Bach
Veröffentlicht am 20. Januar 2023