Suedlink: Eine lange Leitung für grünen Strom

Durch diese dicken Kabel soll der Strom von Nord- nach Süddeutschland fließen.

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Wusstest du, dass es in Deutschland bald eine lange Autobahn für Strom geben soll? Sie heißt SuedLink und soll dafür sorgen, dass Strom aus Windkraft auch im Süden des Landes ankommt.

In Deutschland soll in Zukunft mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt werden. Dazu zählt auch Strom, den Windräder produzieren. In Norddeutschland ist es oft sehr windig, dort sind die Nord- und Ostsee nicht weit. In Süddeutschland ist der Wind dagegen in der Regel nicht so stark. Viele Jahre wurde überlegt, wie der Windstrom aus dem Norden zu den Häusern und Fabriken im Süden gelangen kann.

Die erste Idee war, durchs ganze Land hohe Masten für Leitungen zu bauen. Man nennt sie Freileitungen oder Überlandleitungen. Da waren aber ganz viele Menschen dagegen. Der Widerstand war so groß, dass die Betreiber nach einigen Jahren noch einmal ganz neu überlegen mussten, woher genau die Strecken für die Leitungen durch Deutschland führen sollen.

Kabel in der Erde

Die Art des Stromtransports soll jetzt eine andere sein. Geplant sind nun Kabel in der Erde. Der Vorteil ist: Man sieht sie nicht. Es gibt aber auch Nachteile: Erstens ist es viel teurer, die Kabel über so eine lange Strecke in die Erde zu legen. Zweitens hinterlassen auch die Erdkabel Spuren in der Landschaft. Denn wenn gebuddelt wird, wird auf einem bis zu 45 Meter breiten Stück gearbeitet. Und später dürfen in einem bestimmten Bereich über dem Kabel keine Bäume und andere Pflanzen mit tiefen Wurzeln wachsen.

Bauern haben außerdem die Sorge, dass der Boden durch die Erdkabel wärmer wird. Sie befürchten, dass er austrocknet und dass sie dadurch schlechtere Ernten haben. Wissenschaftler sagen allerdings, der Boden werde sich nicht so stark erwärmen.

Schließlich gibt es noch das Problem, dass ein Boden aus verschiedenen Schichten besteht. Wenn nicht unterirdisch gebohrt, sondern ausgebaggert wird, muss später darauf geachtet werden, dass der Ackerboden am Ende wieder oben liegt. Bagger werfen die obere Erde deswegen auf einen bestimmten Haufen und die Erde darunter dann auf einen anderen Haufen.

Schwierige Planungen!

Viele Menschen, über deren Grundstück die Erdkabel verlaufen, sollen zum Ausgleich Geld bekommen. Man sagt: Sie werden entschädigt. Die Kabel werden auch unter Flüssen, Straßen, Wäldern und Bahnstrecken verlaufen.  Eigentlich sollte SuedLink schon 2022 fertig sein. Jetzt ist 2028 das Ziel. Bislang gibt es erst für 17 Kilometer der geplanten 700 Kilometer eine Genehmigung. In Deutschland dauern solche Planungen immer sehr lange.