Ukraine-Krieg: Warum viele Firmen Russland verlassen

Viele Firmen haben in den letzten Wochen ihre Geschäfte in Russland geschlossen.

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In der Ukraine leiden die Menschen am meisten unter dem Krieg. Aber auch in Russland kommen die Folgen des Krieges an. Sie sind vor allem in den Geschäften zu sehen.

Die Menschen in Russland kennen McDonald‘s, Apple und Coca-Cola genauso wie wir. Sie sind daran gewöhnt, Sachen dieser Firmen einfach kaufen zu können. Doch einige Firmen beenden ihre Geschäfte in Russland gerade. Deswegen bleiben etwa ganze Gänge in den riesigen Einkaufszentren der russischen
Hauptstadt Moskau leer. Die Firmen machen das wegen des Kriegs in der Ukraine, den Russland angefangen hat.

Seitdem haben viele Länder Strafen gegen Russland beschlossen. Das hat unter anderem dazu geführt, dass das Geld in Russland an Wert verliert. Deshalb lohnt es sich für Firmen auch nicht mehr so, ihre Waren in Russland zu verkaufen.

Alles wird teurer

Für die Menschen in Russland bedeutet das: Wenn das Geld an Wert verliert, steigen die Preise in den Geschäften. Jetzt machen sich die Leute Sorgen, dass viele Waren teurer werden. Das Ganze hat vor allem Auswirkungen auf die ganz normalen Menschen in Russland, sagt der Fachmann für Banken und Geld, Alexander Kriwoluzky. „Das bedeutet für viele, dass ihr Geld nicht mehr reicht für die Dinge, die sie brauchen.“ Deswegen kaufen die Menschen jetzt viel von dem ein, das sie brauchen: Babynahrung, Nudeln oder auch Hundefutter. Es soll aber nicht einer dem anderen alles wegkaufen. Deswegen geben einige Geschäfte pro Person nur noch bestimmte Mengen raus.

Dass auch Menschen bestraft werden, die gar nicht direkt mit dem Krieg zu tun haben, ist Absicht, sagt der Experte. „Die Politikerinnen und Politiker in der EU möchten erreichen, dass die Menschen in Russland unzufrieden werden mit der eigenen Regierung.“ Denn die Strafen gäbe es ja nicht, wenn Russland die Ukraine einfach in Ruhe gelassen hätte.

Deutschland und Europa müssten eigentlich auch noch mit etwas anderem aufhören, meint der Experte: Gas und Öl von Russland zu kaufen. Zwar brauchen wir es etwa zum Heizen. Aber der Experte sagt: Wenn Russland damit kein Geld mehr verdient, kann es auch keine neuen Waffen mehr für seinen Krieg kaufen.

Es gibt auch Kritik

Nicht alle sind dafür, dass Firmen aus Deutschland und anderen Ländern Russland jetzt so schnell verlassen. Es gibt auch Kritik an diesen Strafen. Denn bestraft werden soll ja eigentlich die russische Regierung. Wenn alles teurer wird und viele Läden geschlossen werden, leiden darunter aber vor allem die Menschen, die in Russland leben. Sie können aber nichts für den Krieg in der Ukraine.

Manche glaube auch nicht, dass die Menschen in Russland durch die Strafen wütend auf ihre eigene Regierung werden. Sie glauben, dass die Wut sich eher gegen die Länder richtet, die sich die Strafen ausgedacht haben. Der Hass zwischen Russland und anderen Ländern könnte so noch größer werden.

Mehr Informationen zum Thema

Noch mehr Informationen zum Thema „Krieg in der Ukraine“ findest du auf www.checky-kinderzeitung.de/nachrichten !

Dort liest du zum Beispiel, wie es zum Krieg in der Ukraine kommen konnte und worum es bei dem Streit mit Russland geht.

Außerdem liest du, was du tun kannst, wenn schlimme Nachrichten über den Krieg dir Angst oder Sorgen machen.

CHECKY! hat einige Fragen gesammelt, die Kinder zum Krieg in der Ukraine gestellt haben und sie beantwortet.

Du erfährst, warum Deutschland der Ukraine Waffen geliefert hat, aber keine Soldaten in das Land schicken will.

Außerdem erfährst du, was Sanktionen sind und wie sie dabei helfen sollen, Russlands Krieg gegen die Ukraine zu beenden. 

Veröffentlicht am 18. März 2022