Wer wird auf Kanzlerin Angela Merkel folgen? Diese Frage entscheidet sich nach einer wichtigen Wahl im September, der Bundestagswahl. Die Partei, die dann die meisten Stimmen erhält, stellt den Kanzler oder die Kanzlerin. Angela Merkel gehört zur CDU. Als Kanzlerin leitet sie die deutsche Regierung. Sie will aber nicht noch mal Kanzlerin werden. Ihre Partei musste also einen neuen Kandidaten finden.

Entschieden hat sich die CDU zusammen mit ihrer Schwesterpartei CSU für den Politiker Armin Laschet. Er ist der Chef des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen, der Ministerpräsident von NRW. Bis klar war, dass Armin Laschet der Kanzlerkandidat von CDU und CSU wird, vergingen einige Tage. Und es gab jede Menge Streit! Denn auch der Politiker Markus Söder von der CSU wäre gerne Kanzlerkandidat geworden.

Dass Markus Söder und Armin Laschet sich tagelang über diese Frage stritten, fanden viele Leute nicht gut. Sie meinten: Gerade jetzt, in der Corona-Krise, sind andere Dinge wichtiger.

Wieder eine Frau?

Dass es auch anders geht, hat die Partei Die Grünen gezeigt. Sie gaben vor Kurzem einfach bekannt: Ihre Kanzlerkandidatin ist Annalena Baerbock. Diese Entscheidung fiel ohne Zank und Streit. Dabei gab es auch bei den Grünen noch jemanden, der als Kandidat in Frage gekommen wäre: Robert Habeck. Zusammen mit Annalena Baerbock leitet er die Partei. Robert Habeck sagte nach der Entscheidung aber nur: „Wir wollten es beide, aber am Ende kann es nur eine machen.“

Annalena Baerbock ist in diesem Jahr die einzige Kanzlerkandidatin. Denn genau wie die CDU und die CSU hat auch die Partei SPD einen Mann ins Rennen geschickt: Olaf Scholz. Er ist der deutsche Finanzminister und außerdem der Stellvertreter von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Wer im Herbst der neue
Kanzler oder die neue Kanzlerin wird, entscheidet sich nach dem 26. September, wenn klar ist, welche Partei bei der Bundestagswahl die meisten Stimmen bekommen hat.

So entscheiden die Parteien

Jede Partei, die das möchte, darf einen Kanzlerkandidaten oder eine Kandidatin benennen. Aber nicht alle Parteien machen das. Der Grund: Wenn eine Partei vermutlich nur wenige Stimmen bei der Bundestagswahl bekommen wird, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass einer oder eine von ihnen Kanzler wird, ohnehin nur gering. Alle Parteien benennen aber Spitzenkandidaten, mit denen sie bei der Wahl ins Rennen gehen.

Bei der Partei FDP ist das dieses Jahr der Politiker Christian Lindner. Bei der Partei Die Linke entscheiden die Parteichefinnen noch, wer es wird. Die Partei AfD will ihre Spitzenkandidaten von allen Parteimitgliedern wählen lassen.

Veröffentlicht am 30. April 2021