Wer war eigentlich Sankt Martin?

Bei vielen Martinsumzügen verkleidet sich ein Reiter als römischer Soldat.

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Am 11. November feiern viele Menschen jedes Jahr das Fest Sankt Martin. Aber wer war das eigentlich? Und was feiern wir da genau? Hier erfährst du mehr!

„Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind, sein Ross, das trug ihn fort geschwind…“ Das singen am 11. November wieder viele Menschen, die an einem Martinsumzug teilnehmen. Das bekannte Lied handelt von Sankt Martin. Über ihn wird erzählt, dass er im Winter einen armen Mann ohne Kleider entdeckte. Um ihm zu helfen, schnitt er mit seinem Schwert ein großes Stück aus seinem Mantel und schenkte es dem armen Mann. Um Martin dafür zu ehren, feiern wir jedes Jahr das Martinsfest mit bunten Laternen. Aber hat es Sankt Martin wirklich gegeben?

Ja! Sankt Martin hieß eigentlich Martin von Tours. Er wurde vor über 1700 Jahren im damaligen römischen Reich geboren. Martins Vater war ein römischer Offizier. Das war ein wichtiges Amt in der römischen Armee. Weil sein Vater Soldat war, musste auch Martin zum Militär. Als er fünfzehn wurde, war er der Leibwächter des römischen Kaisers Konstantins. Er regierte Rom zu einer Zeit, als das Christentum als Religion für immer mehr Menschen im römischen Reich wichtig wurde.

So half Sankt Martin einem armen Mann

Als Martin 17 Jahre alt war, schickte man ihn zusammen mit vielen anderen Soldaten in den Norden des heutigen Landes Frankreichs. Es war ein besonders kaltes Jahr und Martin ritt gerade aus dem Stadttor der Stadt Amiens hinaus, als er einen armen Mann sah. Der arme Mann hatte keine Kleider an und fror schrecklich. Martin überlegte deshalb, wie er ihm helfen könnte. Außer seiner Waffen hatte er nichts bei sich, das er dem Mann geben konnte. Deshalb nahm er sein Schwert und teilte seinen Mantel in der Mitte durch. Die eine Hälfte bekam der arme Mann, die andere legte Martin sich wieder um die Schultern.

In der Geschichte über Sankt Martin wird erzählt, dass er in derselben Nacht einen besonderen Traum hatte: Er träumte, dass der Bettler eigentlich Jesus gewesen sei, dem er seinen Mantel gegeben hatte.

Von dem Traum war Martin so beeindruckt, dass er sich taufen ließ. Später wurde er sogar Bischof in der Stadt Tours. Für viele Christinnen und Christen ist Sankt Martin deshalb noch heute ein wichtiger Mann.

Warum basteln wir zu Sankt Martin Laternen?

Weil Sankt Martin an einem 11. November beerdigt wurde, heißt der Tag noch heute Martinstag. Bei der Beerdigung brachten die Menschen ihn mit Lichtern zu seinem Grab.

Daraus entstand der Brauch, bunte Laternen zu basteln und anzuzünden. Heute endet der Martinszug oft auch mit einem Lagerfeuer und dem Martinssingen. Hast du deine Laterne schon fertiggebastelt?