Woher kommt das Fleisch im Supermarkt?

Ein neues Logo soll helfen zu erkennen, wie die Schweine gelebt haben, von denen das Fleisch im Supermarkt stammt.

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Wie hat das Tier gelebt? Diese Frage stellen sich manche Menschen, wenn sie Fleisch kaufen. Bislang ist das schwer zu beantworten. Mit einem neuen Logo soll sich das ändern.

Morgens Wurst auf dem Brötchen. Mittags Hackfleisch in der Soße: Eine Menge Leute mögen Fleisch. Doch vielen ist es nicht egal, wie die Tiere vorher gelebt haben. Ein neues Logo soll helfen, genau das zu erkennen.

Was zeigt das Logo?

Es soll ein Logo entstehen, das auf Verpackungen von Wurst und Fleisch gedruckt wird. Wie genau es aussehen soll, ist noch nicht klar. Das Logo soll anzeigen, wie das Tier vor dem Schlachten gelebt hat. War es immer nur in einem engen Stall? Oder hatte es mehr Platz oder sogar einen Auslauf im Freien? So können sich die Käuferinnen und Käufer besser entscheiden, welches Fleisch sie kaufen und ob sie bereit sind, mehr zu bezahlen, wenn die Tiere ein besseres Leben hatten.

Ist das ganz neu?

Aber gibt es so ein Logo nicht schon? Ja und nein! Bislang kennzeichnen einige Supermärkte und Firmen freiwillig Fleisch und Wurst. Auf der Verpackung steht dann etwa „Haltungsform 1“. Das bedeutet, dass das Tier im engen Stall gehalten wurde. Das neue staatliche Logo soll aber nicht mehr freiwillig sein, sondern eine Pflicht. Im kommenden Jahr soll es damit losgehen. Das Logo soll zuerst auf Produkte mit Schweinefleisch gedruckt werden.

Hilft das Logo Tieren?

Das Logo ändert zwar erstmal nichts daran, wie es den  Tieren geht. Doch langfristig könnte sich schon etwas tun. Manche hoffen, dass Menschen durch das Logo bewusst Fleisch von Tieren kaufen, die eher tierfreundlich gehalten wurden. Dann würden die Produzierenden sehen: Es lohnt sich, stärker auf das Wohl der Tiere zu achten. Tierschutz-Gruppen aber sagen auch: Die Regeln müssten noch strenger werden.

Was sagen die Landwirte?

Landwirtinnen und Landwirte möchten, dass es ihren Tieren gut geht. „Kein Landwirt möchte seine Tiere so halten, dass es ihnen schlecht geht“, erklärte der Landwirtschaftsminister Cem Özdemir. Doch wenn die Tierhaltung verbessert werden soll, kostet das Geld. Viele meinen deshalb, die Landwirte brauchen Hilfe, wenn sie für eine tierfreundlichere Haltung sorgen wollen. Beim Umbau von Ställen etwa gibt es deshalb für die Betriebe Geld. Über weitere Unterstützung wird noch gesprochen.

Veröffentlicht am 17. Juni 2022