Kindergrundsicherung: Bessere Hilfen für arme Familien

In armen Familien reicht das Geld oft nicht mal für notwendige Dinge, wie gute Kleidung.

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Schon lange reden Politikerinnen und Politiker von der Kindergrundsicherung. Aber was ist das überhaupt und wann soll sie kommen?

Wer Kinder hat, braucht im Alltag mehr Geld. Den Kühlschrank auffüllen, Stifte und Hefte für die Schule besorgen, Klassenfahrten bezahlen: All das kostet Geld. Ärmere Familien in Deutschland können deshalb spezielle Hilfen beantragen. Doch das ist kompliziert. In Zukunft soll das einfacher geregelt werden.

Was für Hilfen für Familien gibt es?

Am einfachsten zu merken ist wahrscheinlich das Kindergeld. Für jedes Kind bekommen Eltern jeden Monat einen festen Betrag. Seit Januar sind es 250 Euro pro Kind. Dazu können weitere Hilfen kommen: Eltern, die zu wenig verdienen, können etwa einen Kinderzuschlag beantragen. Zusätzlich kann man Geld für Klassenfahrten, Ausflüge oder Sportvereine beantragen. Dafür muss man einen „Bildung und Teilhabe“-Antrag (BuT) ausfüllen.

Wo liegen die Probleme?

Du merkst vielleicht schon: Es gibt viele Wege, sich als Familie Hilfe zu holen. Dabei tauchen häufig Worte wie „Antrag“ und „beantragen“ auf. Die Formulare dazu sind oft kompliziert auszufüllen. Außerdem muss man diese Möglichkeiten erst mal kennen. Beim Kinderzuschlag stört Fachleute zum Beispiel: Längst nicht alle, die es nötig haben, bekommen den Zuschlag. Ein Grund kann sein: Die Leute wissen gar nicht, dass ihnen extra Geld zusteht.

Wie soll sich das ändern?

„Wir wollen Familien stärken und mehr Kinder aus der Armut holen.“ Das steht in einem Vertrag der deutschen Regierung. „Dafür führen wir eine Kindergrundsicherung ein.“ Dahinter steckt die Idee, unterschiedliche Hilfen zusammenzufassen. So soll es etwa ein gemeinsames Portal im Internet geben, wo man sich unkompliziert anmelden kann.

Warum gibt es Streit darüber in der Regierung?

Das Leben in Deutschland ist teurer geworden. Besonders schwierig ist das für Familien, die wenig Geld haben. Deshalb sollen die Hilfen für diesen Menschen mehr werden. Die Familienministerin Lisa Paus rechnet insgesamt mit zwölf Milliarden Euro. Der Finanzminister Christian Lindner plant aber mit weniger Geld. Für ein Gesetz müssen sich die Politikerinnen und Politiker nun einigen.

Gibt es im Moment zu wenig Geld für die Kinder?

Menschen, die arm sind, bekommen Bürgergeld vom Staat. Früher hieß es Hartz IV. Der Präsident des Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, sagt, dieses Bürgergeld reiche für Familien oft nicht aus. Er nennt zwei Beispiele: Für die Gesundheitspflege eines Babys gebe es 9,29 Euro pro Monat. Eine billige Monatsbox Windeln koste jedoch schon 36,99 Euro. Für die Bildung eines Kleinkindes gebe es 1,72 Euro im Monat. „Da kann man keine Kinderbücher mit finanzieren“, sagt Heinz Hilgers.