Warum Erfolg in der Schule von den Eltern abhängt
Ob ein Kind gut in der Schule ist, hängt auch davon ab, wie gebildet die Eltern sind.
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Manche denken: Wie gut jemand in der Schule ist, hängt davon ab, wie intelligent das Kind ist und wie viel es lernt. Aber so ist das nicht! Zwei Experten erklären, was noch eine Rolle spielt.
Die Grundschule besuchen alle Kinder in Deutschland. Danach aber geht es für alle an unterschiedlichen Schulen weiter. Auf welche weiterführende Schule Kinder gehen, hängt auch damit zusammen, wie erfolgreich sie in der Grundschule waren.
Fachleute schauen sich immer wieder an, welche Kinder wie gut in der Schule sind. Ihr Ergebnis: Es liegt auch an den Eltern. Vor Kurzem wurde eine neue Untersuchung zu dem Thema vorgestellt. Darin heißt es: Haben die Eltern Abitur und verdienen viel Geld, gehen ihre Kinder meistens aufs Gymnasium. Haben die Eltern kein Abitur und verdienen nicht so viel Geld, gehen ihre Kinder nur selten aufs Gymnasium.
Es kommt auch auf die Eltern an!
Wie aber kommt das? Das kann Professor Axel Plünnecke gut erklären. Er sagt: Die Unterschiede beginnen schon, wenn die Kinder noch klein sind. „Akademiker-Eltern lesen ihren Kindern eher vor und schicken ihre Kinder früh in die Kita“, sagt er. Beides helfe später, gut in der Schule zu sein. In der Schulzeit unterstützen gebildetere Eltern ihre Kinder oft auch besser. „Sie können den Schulstoff erklären, bei den Hausaufgaben helfen und sich zum Beispiel selbst Übungsaufgaben ausdenken. Das ist ein riesiger Vorteil“, sagt der Fachmann.
Wie viel Geld die Eltern verdienen, spielt zum Beispiel eine Rolle, wenn es um die Wohnung geht. Reichere Familien können sich oft mehr Zimmer leisten. Dann haben die Kinder die Möglichkeit, in Ruhe zu lernen. Kinder aus ärmeren Familien müssen oft mit ihren Geschwistern am Küchentisch sitzen. Hinzu kommt manchmal: Es ist kein Geld da, etwa für Lern-Computer.
Der Fachmann Markus Lörz weiß, dass die Eltern auch beim Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule eine große Rolle spielen. „Gebildetere Eltern trauen ihren Kindern eher das Gymnasium zu. Und sie wünschen sich das Abitur.“ Hinzu kommt: Lehrerinnen und Lehrer geben solchen Kindern eher eine Empfehlung fürs Gymnasium als anderen Kindern.
Was könnte helfen?
Du findest, dass das alles ziemlich unfair klingt? Das finden auch viele Erwachsene! Fachleute überlegen deshalb, was gegen diese Ungleichheiten hilft. Eine Möglichkeit wäre, die Kinder in der Schule erst später aufzuteilen oder gar nicht mehr.
Auch gute Ganztagsschulen könnten helfen. In ihnen könnten Kinder nicht nur betreut, sondern auch beim Lernen unterstützt werden. Außerdem könnte der Staat die Schulen noch mehr mit Geld unterstützen, etwa für Computer und zusätzliche Förderkurse vor allem für ärmere Kinder.