Erinnerung an die Judenverfolgung
Kerzen stehen neben Stolpersteinen, die an die Deportation und Ermordung von Juden in der Zeit des Nationalsozialismus erinnern.
Foto: Christian Charisius/dpa
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden jüdische Menschen und Gotteshäuser in ganz Deutschland angegriffen. Wir erklären, was passiert ist.
Stell dir vor, Gebäude brennen, Menschenschreien um Hilfe – und Feuerwehrleute, Polizisten und Nachbarn gucken zu. Kaum einer hilft. So etwas passierte in Deutschland in der Schreckensnacht vom 9. auf den 10. November 1938 – also vor 85 Jahren. Menschen jüdischen Glaubens mussten Furchtbares erleiden. Anhänger von Adolf Hitler, der in Deutschland die Macht hatte, steckten Synagogen in Brand. So nennt man jüdische Gotteshäuser. Die Männer schlugen in jüdischen Geschäften alles kurz und klein. Sie stürmten auch Wohnungen von Juden. Tausende Menschen wurden verhaftet. Wie viele genau starben, ist unklar.
Viele Aktionen zum Jahrestag
Weil die Pogromnacht genau 85 Jahre her ist, gibt es zum Jahrestag viele Aktionen. Sie sollen daran erinnern, was bei uns in Deutschland Schlimmes mit jüdischen Menschen passierte. Sehr viele Deutsche folgten damals Hitler und nannten ihn „Führer“. Seine Anhänger hießen Nationalsozialisten (Nazis). Hitler hielt manche Menschen für weniger wert als andere. Besonders hasste er die Juden.
Schon vor der Pogromnacht hatte seine Regierung diesen Menschen durch viele Verbote das Leben schwer gemacht. Damals hieß es, die Verbrechen in der Nacht seien aus Rache passiert. Weil ein Jude einen deutschen Politiker getötet hatte. Aber das war nur ein Vorwand.
Niemanden wegen seiner Religion diskriminieren
Diese Nacht war der Auftakt für noch viel Schrecklicheres. Die Nazis verschleppten Millionen Juden und brachten sie um. Die Nazi-Diktatur ist bei uns lange vorbei. Aber es gibt heute immer noch Menschen, die etwas gegen Juden haben. Manchmal werden Jüdinnen und Juden angegriffen, es gibt Anschläge auf Synagogen oder es werden Gräber auf jüdischen Friedhöfen beschädigt. Judenfeindlichkeit wird Antisemitismus genannt.
Am Gedenktag für die Reichspogromnacht wird an vielen Orten dazu aufgerufen, Menschen nicht wegen ihrer Religion oder ihrer Herkunft zu diskriminieren. In Deutschland werden antisemitische Taten bestraft, wenn man die Täter erwischt.