Checker Tobi reiste für neuen Kinofilm um die Welt

Checker Tobi war auch in der größten Höhle der Welt in Vietnam unterwegs und übernachtete dort sogar.

Foto: Megaherz Film und Fernsehen / MFA+

Vietnam, Mongolei, Brasilien – für seinen neuen Kinofilm ist Tobias Krell („Checker Tobi“) viel herumgereist. Am 5. Oktober kommt der Film „Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen“ ins Kino. Darin geht es um eine Schatzsuche im Stil einer Schnitzeljagd. Im Interview erzählt Tobias Krell, was ihn beeindruckt hat und welche Herausforderungen das Team zu bestehen hatte.

Ihr seid für den neuen Film viel herumgereist. Der erste Film war 2019 im Kino, danach begann die Corona-Pandemie, was hat das für euch bedeutet?

Wir haben 2019 angefangen, den zweiten Film zu entwickeln, wir hätten 2020 gedreht, dann kam aber die Pandemie, so dass wir fast vier Jahre daran gedreht haben. Es hat ewig gedauert. Für uns alle war es ein Kraftakt, für den Regisseur Johannes Honsell ganz besonders.

Verrätst du, was die „fliegenden Flüsse“ sind?

Nein, das können die Kinder am besten selbst herausfinden. Wir haben einen Titel gewählt, der rätselhaft ist, der aber gleichzeitig etwas über den Film erzählt. Ich finde, es ist ein sehr poetischer Titel, es klingt nach Abenteuer.

Du vermittelst in dem Film, dass es wichtig ist, das Gleichgewicht, das wir auf der Erde und in der Natur haben, zu schützen…

Uns ist allen bewusst, dass die Klimakrise das große Thema unserer Zeit ist. Es ist vor allem das Thema aller, die jetzt Kinder sind. Denn sie wird es ihr ganzes Leben hindurch beschäftigen. Deswegen sind meine Filme immer auch Umweltfilme. Im ersten Film stand das Thema „Wasser“ im Mittelpunkt, diesmal geht es um die Luft und die Atmosphäre.

Wie gehst du an deine Filme heran?

Wir erklären Dinge nicht nur, sondern verbinden sie mit Gefühlen. In dem Moment, wo man über etwas lacht, merkt man sich Sachen – glaube ich – besser. Und wenn man im Film schlucken muss und denkt „Oh man!“, erlebt man die Geschichte richtig und spürt noch viel mehr, was das alles für die Menschen bedeutet, die ich da treffen durfte.

Traurige Erfahrungen hast du in der Mongolei gemacht, wo die Luftverschmutzung in der Hauptstadt Ulan Bator sehr schlimm ist. Und im Regenwald steht ihr auf einer abgebrannten Fläche. Man merkt dir an, dass du sehr bedrückt bist…

Ja, die Situation war wirklich so. Ich bin ja kein Schauspieler, ich hätte das so gar nicht spielen können. Wir haben im Regenwald Menschen getroffen, deren Lebensraum abgebrannt wird. Das ist eine Bedrohung für sie, und weil ich sie kennengelernt habe, hat sich das bei mir noch mal ganz anders angefühlt. In Deutschland sind die Nachrichten aus Brasilien dagegen immer sehr weit weg.

Wie habt ihr es geschafft, auf dem ATTO-Turm im Regenwald zu drehen? Der ist über 320 Meter hoch und eigentlich ja nur ein Treppenturm. Hattest du keine Höhenangst?

Meine Höhenangst habe ich durch meine ganzen Drehs überwunden. Ich bin mittlerweile Fallschirm gesprungen, habe Bungee-Jumping gemacht und war oben auf einem hohen Kran. Ich fand es eher anstrengend, dort hochzugehen, weil man eine Stunde lang nur Treppen steigt. Und wir sind nicht nur einmal hoch, sondern mehrmals an zwei Tagen. Ich vertraue dem Gurt und der Technik. Marina dagegen hatte echte Höhenangst. Sie hat es erst dort gemerkt und sich super mutig durchgebissen. Ich habe den größten Respekt vor ihr.

Du bist gerade mit dem Film auf Kinotour. Was ist das Besondere daran?

Ich bin immer gespannt, wie die Kinder, die im Kino sitzen, diesen Film empfinden und auf ihn reagieren.

Wie war der Dreh in der größten Höhle der Welt in Vietnam?

Da war das Abenteuer hinter der Kamera größer als vor der Kamera. Im Film übernachten wir einmal in der Höhle, in Wirklichkeit muss man dreimal dort übernachten, weil sie so lang und so groß ist. Man kann nicht zurück, sondern muss da durch. Von allen Dreharbeiten, die ich erlebt habe, war das bestimmt das Anstrengendste, vor allem, weil man von Anfang an nasse Schuhe und Füße hat. Und gleichzeitig war es überwältigend schön da drin.

Du hast verschiedene Menschen in verschiedenen Ländern getroffen. Wie haben sie dich empfangen?

Die Gastfreundschaft ist sehr groß. Wenn man zum Beispiel zu Leuten im größten Slum Asiens kommt, die zu acht in einem Zimmer schlafen, laden sie einen trotzdem zum Essen ein, obwohl sie kaum was haben. Das Gleiche gilt für die Indigenen im brasilianischen Regenwald oder für die Nomaden in der Mongolei. Die Menschen freuen sich, dass jemand kommt und sie kennenlernen möchte. So habe ich das auf der ganzen Welt erlebt.

Gehen die Nomadenkinder in der Mongolei zur Schule?

Sie gehen während der Woche auf eine Art Internat, wo sie auch übernachten. Dort fährt man drei Stunden mit dem Auto hin. Ansonsten müssen die Kinder in der Familie ganz viel mitarbeiten.

Ein Filmthema ist das Thema Freundschaft. Warum?

In meinem Leben spielen Freundschaften eine riesige Rolle. Gerade bei Kindern sind Freundschaften etwas ganz Besonderes und Wichtiges. Wie im Film hatte ich eine Sandkastenfreundin, wir wohnten Garten an Garten, haben alles zusammengemacht, bis sie weggezogen ist. Durch den Film habe ich diese Freundin jetzt wiedergefunden, nach über 30 Jahren.

Und du durftest ein Faultier streicheln…

Ja, das war fantastisch. Ich habe am Anfang gedacht, es ist eine Puppe, weil es sich so langsam bewegt. Ich habe viel über Faultiere gelernt. Wenn sie einen Finger erwischen, kriegt man ihn nicht mehr heraus, weil sie so eine Kraft in den Händen haben.

Interview: Katrin Martens

Checker Tobi ist gerade auf Kinotour und stellt den Film persönlich am Freitag, 6. Oktober, in der Lichtburg in Oberhausen vor. Einlass: 14 Uhr, Filmbeginn: 15:15 Uhr.