Einfach erklärt: Was ist die Schuldenbremse?

Wer sich Geld leiht, sollte es auch zurückzahlen können.

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Dieses Wort ist seit Wochen immer wieder in den Nachrichten zu hören und zu lesen: Schuldenbremse. Aber was ist das überhaupt? Hier erfährst du mehr!

Hast du dir schon mal von jemandem Geld geliehen? Vielleicht, weil du etwas kaufen wolltest, aber gerade nicht genug Geld dabei hattest? Ein anderer Ausdruck fürs Geld ausleihen ist „Schulden machen“. Auch Erwachsene leihen sich manchmal Geld – zum Beispiel bei einer Bank.

Ein Beispiel: Eine Familie möchte ein Haus kaufen. Das ist teuer. So viel Geld hat kaum jemand auf einmal. Der Verkäufer oder die Verkäuferin des Hauses möchte aber natürlich das ganze Geld auf einmal haben. Die Lösung: Die Familie, die das Haus kaufen will, kann sich das Geld bei einer Bank ausleihen.

Mit der Bank vereinbaren sie, dass sie das ausgeliehene Geld Stück für Stück zurückbezahlen. Sich Geld zu leihen ist also erstmal nichts Ungewöhnliches und meistens auch kein Problem. Aber: Wer sich Geld leiht, sollte an eine Sache denken: Man muss sicher sein, dass man das Geld auch zurückzahlen kann.

Geld leihen und zurückgeben

Nicht nur einzelne Menschen können sich Geld bei Banken ausleihen. Auch Länder können Schulden machen. Aber auch ein Land muss darauf achten, nicht mehr Schulden zu machen, als es zurückbezahlen kann. Das ist so wichtig, dass es in Deutschland sogar im Gesetz steht. Dort ist genau aufgeschrieben, wie viel Geld Deutschland sich leihen darf. Man könnte auch sagen: Das Gesetz bremst die Höhe der Schulden. Deshalb wird diese Regelung auch Schuldenbremse genannt.

Manchmal kann Deutschland sich aber ausnahmsweise doch mehr Geld leihen, als die Schuldenbremse erlaubt. Das geht immer dann, wenn es eine besondere Notsituation gibt, die Deutschland nur überstehen kann, wenn es genug Geld hat. Ein Beispiel: die Corona-Krise. Um in der Situation schnell helfen zu können, brauchte Deutschland viel Geld auf einmal. Deshalb durfte sich das Land in der Corona-Zeit mehr Geld leihen als sonst.

Streit ums Geld in Deutschland

In den letzten Wochen gab es immer wieder Streit um die Schuldenbremse. Der Grund: Von dem Geld, das Deutschland sich für die Corona-Krise geliehen hat, ist etwas übrig geblieben. Die deutsche Regierung wollte dieses Geld stattdessen für den Klimaschutz ausgeben.

Ein Gericht hat den Plan aber gestoppt. Denn: Wenn Deutschland sich viel Geld für eine Notsituation leiht, darf es das Geld auch nur für diese Notsituation ausgeben. Es ist nicht erlaubt, das Geld stattdessen für etwas völlig anderes auszugeben.

Auch das steht im Gesetz. Das Gericht fand: Hätte die Regierung das Corona-Geld für den Klimaschutz ausgegeben, hätte sie sozusagen bei der Schuldenbremse geschummelt.