An vielen Schulen sitzen bis zu 30 Kinder in einer Klasse. Das sind zu viele, sagen manche – und fordern kleinere Klassen. Aber würde das überhaupt gehen?

Alle etwas näher zusammen, bitte! Wenn gemeinsame Fotos gemacht werden, müssen viele Klassen zusammenrücken, damit alle draufpassen. Denn Klassen sind oft groß. So sitzen manchmal 25 bis 30 Kinder gemeinsam im Unterricht. Das ist zu viel, sagen eine Menge Leute. Denn zu große Klassen passen nicht nur schwer auf ein gemeinsames Foto. Fachleute sagen, dass noch viel mehr Probleme entstehen, wenn es im Klassenraum zu voll ist.

In manchen Schulen sind die Klassenräume eigentlich gar nicht groß genug, um 30 Kinder darin unterzubringen. Wenn immer mehr Tische und Stühle dazu gestellt werden müssen, kann es ganz schön eng werden.

Es fehlen Lehrerinnen und Lehrer

Ein weiteres Problem mit sehr großen Klassen ist, dass die Lehrkräfte sich weniger gut um die einzelnen Kinder kümmern können. Ein Lehrer aus Berlin erzählt zum Beispiel, dass in seiner Klasse mehrere Kinder eine Lese-Rechtschreib-Schwäche hätten. Diese brauchen etwas mehr Hilfe. In einer kleineren Klasse hätte der Lehrer mehr Zeit für diese Kinder, hofft er.

Viele glauben auch, dass es in kleinen Klassen ruhiger zugeht als in großen und sich alle etwas besser konzentrieren könnten. Dafür müssten die Klassen allerdings sehr klein werden, meint ein Schulexperte. Es dürften dann nur noch etwa 10 Kinder in einer Klasse sein. Das Problem dabei: Würden die Klassen alle so klein, müsste man viel mehr Lehrerinnen und Lehrer einstellen. Doch die fehlen jetzt schon überall, denn es gibt zu wenig ausgebildete Lehrkräfte.

Große Klassen sind nicht das einzige Problem

Große Klassen sind also nicht das einzige Problem an Deutschlands Schulen. Wegen des Lehrermangels fällt zum Beispiel viel Unterricht aus. Außerdem sind die Schulen oft schlecht ausgestattet, etwa mit digitalen Geräten wie Tablets. Um den Unterricht wirklich besser zu machen, ist die Klassengröße deshalb wohl nur ein Punkt auf der langen Liste.