Warum Energydrinks für Kinder gefährlich sein können

In deutschen Supermärkten gibt es verschiedene Sorten Energydrinks.

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Das Land Polen verbietet seit dem 1. Januar den Verkauf von Energydrinks an Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Hier erfährst du, warum.

Koffein und Taurin sind Stoffe, die wachmachen sollen. Koffein steckt zum Beispiel in Kaffee drin. In Energydrinks (übersetzt: Energiegetränke) sind diese Wachmacher-Stoffe auch enthalten. Die Hersteller werben damit, dass man fit und leistungsstark ist, wenn man sie trinkt.

Im Land Polen dürfen Energydrinks seit dem 1. Januar nicht mehr an Kinder und Jugendliche verkauft werden. Es gibt ein neues Gesetz, in dem das Verbot steht. Das Gesetz gilt für alle Produkte, in denen mehr als 150 Milligramm Taurin oder Koffein pro Liter stecken. Ärzte sagen, diese Getränke haben zu starke Nebenwirkungen.

Denn Koffein verteilt sich über das Blut im ganzen Körper. Wenn es hoch dosiert ist, schlägt das Herz schneller und der Puls ist erhöht. Wenn man nicht daran gewöhnt ist, regelmäßig Koffein zu sich zu nehmen, steigt auch der Blutdruck.

Ungesunde Inhaltsstoffe

In Deutschland gilt die „Verordnung für Fruchtsäfte und koffeinhaltige Erfrischungsgetränke“. Darin steht, dass in einem Energydrink höchstens 320 Milligramm Koffein und höchstens 4000 Milligramm Taurin pro Liter enthalten sein dürfen. Auf der Verpackung muss die Menge angegeben sein. Wenn in einer Dose über 150 Milligramm Koffein pro Liter stecken, muss sie einen Warnhinweis haben.

In Energydrinks steckt ebenso wie in Limonade viel Zucker. Das ist ungesund. Aber nicht deswegen steht der Warnhinweis auf den Dosen. Es geht um das Koffein und das Taurin. Ärztinnen und Ärzte empfehlen, dass Kinder am Tag nicht mehr als drei Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen sollten. Wenn man zum Beispiel 45 Kilo wiegt, sind das 135 Milligramm Koffein.

Wer zu viel Koffein zu sich nimmt, kann Herzrasen oder Schweißausbrüche bekommen. Das Herz kann sogar geschädigt werden. Studien haben gezeigt, dass Minderjährige, die einmal pro Woche oder öfter Energydrinks trinken, häufiger Kopf- und Bauchschmerzen und Schlafprobleme haben als die, die nur selten Energydrinks zu sich nehmen.

Verbot auch in Deutschland?

Polen hat es mit dem neuen Gesetz vorgemacht. In Lettland und Litauen gelten ähnliche Gesetze.

In Großbritannien verkaufen viele Supermärkte Energydrinks nur an über 16-Jährige, darunter auch Tesco, Aldi und Lidl.

In Deutschland gibt es noch kein Gesetz, das den Verkauf an Kinder und Jugendliche verbietet. Verbraucherschützer fordern aber, dass sich das ändert.