Am 20. November startet die Fußball- Weltmeisterschaft in Katar. Viele Menschen finden es nicht gut, dass das Land als Gastgeber ausgewählt wurde. Warum?

Das arabische Land Katar ist eines der trockensten und heißesten Länder der Welt. Im Sommer ist es dort oft weit über 40 Grad heiß. Fußball spielen geht bei dieser Hitze kaum. Deshalb wurde beschlossen: In Katar findet die WM im Winter statt – nicht wie sonst im Sommer.  Im Dezember ist es in Katar nicht mehr ganz so heiß.

Das gefällt aber vielen Leuten nicht. Sie finden: Eine Fußball-WM gehört in den Sommer. Denn dann kann man zum Beispiel draußen auf großen Leinwänden die Spiele schauen. Mache finden auch: Eine WM im Dezember stört die Adventsstimmung.

Noch ein Grund für Ärger: Das Leid vieler Arbeiter in Katar. Für eine Fußball-WM braucht man große Stadien. Die mussten in Katar neu gebaut werden. Auf den Baustellen haben viele Arbeiter aus anderen Ländern gearbeitet. Sie sind aber in Katar nicht gut behandelt worden. Sie mussten lange und hart arbeiten und bekamen nur wenig Geld dafür. Auch auf ihre Sicherheit und Gesundheit wurde nicht gut geachtet. Viele Arbeiter sind beim Bau der Stadien gestorben.

Viele Ungerechtigkeiten im Land Katar

Viele meinen außerdem: Die Menschen in Katar können nicht frei leben. Das Land ist ein Emirat. Es wird von einem Emir regiert, der fast alles bestimmen kann. In Katar dürfen Menschen nicht frei ihre Meinung sagen. Wenn sie den Emir kritisieren, können sie ins Gefängnis kommen. Dort können sie gefoltert oder getötet werden.

Die Menschen in Katar dürfen auch ihre Religion nicht frei wählen. Die Religion in dem Land ist der Islam. Menschen, die anderen Religionen angehören, können bestraft werden. Auch Frauen haben in Katar nur wenige Rechte. Viele Dinge sind für sie verboten, oder sie müssen Männer um Erlaubnis fragen. Auch schwul oder lesbisch sein ist verboten. Viele finden: In Katar gibt es so viele Ungerechtigkeiten, dass es sich nicht richtig anfühlt, dort ein Fußball-Fest zu feiern. Denn eine WM soll immer auch Werbung für ein Land machen. Das wollen viele für Katar nicht.

Die Fußball-WM boykottieren?

Viele ärgern sich so sehr über das Gastgeber-Land Katar, dass sie beschlossen haben, die WM dieses Jahr zu boykottieren: Manche Menschen sagen also zum Beispiel, dass sie die Spiele nicht anschauen werden. Andere finden: Auch wenn man der Meinung ist, dass sich in Katar etwas ändern müsste, darf man trotzdem Spaß an der WM haben und sich auf die Spiele konzentrieren.

von Friederike Bach

Veröffentlicht am 18. November 2022