Eichenprozessionsspinner: Kleine Raupe, großer Ärger

So sieht die Raupe des Eichenprozessionsspinners aus.

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Dieses kleine Tierchen hat einen ziemlich langen Namen: Eichenprozessionsspinner. Manchmal sind seinetwegen Waldwege, Parks oder Spielplätze gesperrt. Warum das nötig ist, erfährst du hier.

Feine Brennhaare sollen die Raupen des Eichenprozessionsspinners vor Feinden schützen. Doch auch für Menschen können die giftigen Haare zum Problem werden. „Eichenprozessionsspinner sind Falter, beziehungsweise kleine Schmetterlinge“, sagt die Wald-Expertin Nadine Bräsicke. „Wie ihr Name verrät, leben und fressen sie an Eichenbäumen. Die weiblichen Falter legen ihre Eier auf der Unterseite der Äste ab.“

Zwischen April und Mai schlüpfen die Raupen. „Sie sind sehr gefräßig und richten großen Schaden an, wenn sie die Blätter fressen“, erklärt Frau Bräsicke. Dazu rotten sie sich zusammen, um gemeinsam am Stamm entlang in die Baumwipfel zu ihrer Nahrung zu kriechen. So ein Umzug wird auch Prozession genannt. In Astgabeln oder auf dickeren Ästen spinnen die älteren Raupen große Nester. Dort findet auch ihre Verpuppung statt. Dabei werden die Raupen zu Faltern.

Unangenehm für Menschen und Hunde

Aber warum wird vor dem Eichenprozessionsspinner gewarnt? „Die Larven wachsen und häuten sich mehrmals. Ab einem bestimmten Alter entwickeln sie sogenannte Brennhaare, wie man das auch von der Brennnessel kennt“, sagt Nadine Bräsicke. Die sind giftig. Eigentlich schützen sich die Raupen damit vor Feinden, um nicht gefressen zu werden. Doch auch für Menschen oder Hunde können diese Brennhaare unangenehm werden.

„Wenn man diese Haare einatmet oder die Haut oder Augen mit Ihnen in Berührung kommen, löst das allergische Reaktionen aus. Die Haut entwickelt Pusteln und juckt, die Augen brennen, der Hals kratzt. Im schlimmsten Fall kann man auch Atemnot bekommen“, sagt die Expertin.

Deshalb sollten die Larven möglichst in einem frühen Entwicklungsstadium, bevor sie die gefährlichen Brennhaare entwickeln, entfernt werden, sagt Nadine Bräsicke. Dazu müssen keine Bäume gefällt werden! „Auf Spielplätzen und in Parks werden die Larven und Nester mit Staubsauger-artigen Spezialgeräten abgesaugt“, sagt Frau Bräsicke. Auch können zugelassene Mittel zum Einsatz kommen, die die Larven abtöten.

Keine Panik – aber Vorsicht!

In Panik geraten muss wegen des Eichenprozessionsspinners niemand. Denn man kann sich schützen: Fass die haarigen Raupen auf keinen Fall an und halte Abstand von befallenen Bäumen. Wenn ein Spielplatz oder Park gesperrt ist, halte dich an das Verbot!

Wer doch Kontakt zu den Härchen hatte, sollte sich nicht in die Augen fassen, so schnell wie möglich duschen und die Kleidung bei möglichst hohen Temperaturen waschen! Bei schlimmen Reaktionen sollte man zum Arzt gehen.